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Erfahrungsbericht zum Fernstudium Gesundheits- und Sozialmanager/in
von Sarah
Als ich vor knapp vier Jahren mein Studium begann, damals noch unter dem Namen Referentin für Gesundheits- und Sozialmanagement wusste ich nicht, was mir beruflich bevorsteht. Ich arbeitete als Erzieherin in einem kommunalen Kindergarten in einem der schönsten Gegenden Schleswig-Holsteins, das Gebiet um die Schlei herum. Die Kita hatte damals drei Krippen und vier Elementargruppen (heute 9 Gruppen) und ich war in der Elementargruppe Frösche als Gruppenleitung tätig.
Damals bestand die Möglichkeit, mit Ausscheiden einer Kollegin die stellvertretende Kita-Leitung zu übernehmen und der Bürgermeister sagte mir zu, dass die Kita die Kosten für die Weiterbildung übernimmt. So startete ich dann mit dem Fernstudium, kam gut voran und übernahm die Stellvertretung in der Kita. Was ich am Fernstudium besonders gut fand, war, dass sich mir eine völlig neue Welt eröffnete. Kita als Unternehmen aus der Welt der Betriebswirtschaft, der Finanzen, der Mitarbeiterführung oder des Qualitätsmanagement sehen. Hatte ich anfangs richtig Respekt vor diesen Fächern, merkte ich durch Herstellung des Zusammenhangs mit dem Kita-Alltag, wie leicht man Dinge lernen kann, um die man in der Schule noch einem großen Bogen gemacht hätte.
Mit Hilfe der Studienbriefe und dem Studienbegleitbrief konnte ich mir den Stoff gut erarbeiten, die Fachlehrer standen mir hilfreich zur Seite, wenn ich mal Fragen hatte. Besonders in Erinnerung war mir die Einsendeaufgabe zum Studienfach Kommunikation und Mitarbeitergespräche. Diese bestand nicht nur aus der Erarbeitung von schriftlichen Aufgaben, sondern beinhaltete auch ein Rollenspiel über Fehlzeiten mit einer Mitarbeiterin. Der Fachlehrer spielte die Rolle der Mitarbeiterin und ich war die Vorgesetzte. Irre. Viel gelernt und Spaß gehabt. Auch die begleitenden Webinare waren super, da sie so viele Dinge des täglichen Miteinanders im Betrieb anschaulich behandeln.
Kurz vor Ende des Fernstudiums dann der Wandel. Innerhalb kürzester Zeit musste krankheitsbedingt die Stelle der Kita-Leitung neu besetzt werden. Die Stelle wurde ausgeschrieben und ich bewarb mich. Und konnte mich durchsetzen, auch gegen zwei Bewerberinnen, die beide Sozialpädagoginnen waren. Der Bürgermeister sagte mir, dass die Gründe, mich zu nehmen, darin lagen, dass ich schon bekannt war und vor allem über die betriebswirtschaftlichen und Führungskenntnisse verfüge, die für diese Aufgabe wichtig sind. Besonders interessant im Bewerbungsgespräch war die Diskussion über Mitarbeitermotivation, die zu meinen Lieblingsthemen im Fernstudium gehörte.
Heute ist es für mich selbstverständlich, für die Kommune den Haushaltsentwurf für das folgende Kita-Jahr vorzubereiten, zu präsentieren und zu diskutieren, also auf Augenhöhe mit den Mitgliedern des Finanzausschusses zu sein. Besonders stolz war ich, als ich für dieses Haushaltsjahr ein 4-mal höheres Weiterbildungsbudget durchsetzen konnte. Und das ich mir die Fähigkeit erworben habe, Organisation und Abläufe in der Kita gemeinsam mit den Kolleginnen und den (zwei) Kollegen zu optimieren, Angebote an Kinder und Eltern besser auszuarbeiten und umzusetzen. Und für mich persönlich: Unglaublich viel gelernt. Ein herzliches Dankeschön an die afw.