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Internationale Kultur und Länderinformationen

Lettland

1. Allgemeine Informationen:

2. Feiertage/Festtage:

3. Geschichtliche Daten:

4. Helden:

Vaira Vīķe-Freiberga (*1. Dezember 1937 in Riga) von 1999 bis 2007 Präsidentin der Republik Lettland. Sie wurde erstmals 1999 gewählt und 2003 im Amt bestätigt, am 8. Juli 2007 wurde sie von Valdis Zatlers abgelöst. Die parteilose Präsidentin sorgte für eine klare Westorientierung Lettlands und bemühte sich um den EU-Beitritt ihres Landes. Sie ist wegen ihres unabhängigen und sicheren Auftretens in der lettischen Bevölkerung außergewöhnlich beliebt.

5. Werte:

• Nationalbewusstsein unter der Berücksichtigung der eigenen Geschichte und der deutlichen Abgrenzung zu Litauen
• Identifikation über Gruppenzugehörigkeit
• Starke Familienorientierung
• Freundschaft und Loyalität

6. Was man unbedingt beachten sollte:

Kommunikation:

Im Smalltalk unbedingt die Thematik der sowjetischen Besatzung sowie die aktuelle Problematik der russischen Minderheit meiden.

Geschäftsessen:

Im Restaurant wird pro Tisch abgerechnet. Dabei sollte man darauf achten, dass man nicht die Rechnung für Fremde übernimmt. Es ist daher ratsam, nur in Gesellschaft auszugehen.

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Rituale, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

Kommunikation/Geschäftsalltag:

• Die Letten arbeiten beziehungsorientiert, d.h. der Aufbau einer persönlichen Beziehung zum Geschäftspartner ist für sie sehr wichtig. Für sie ist also nicht das Fachwissen des Partners wichtig, sondern die vorhandene Sympathie ganz entscheidend für den Aufbau einer erfolgreichen Geschäftsbeziehung.
• Ebenso brauchen die Letten ein Vertrauensbündnis, um offen kommunizieren zu können. Ansonsten verhalten sie sich eher ruhig und zurückhaltend.
• Kritik wird kaum geäußert und wenn, dann nur versteckt
• Die Körperdistanz ist groß, Augenkontakt wird gesucht, wird aber nicht mit Offenheit oder Vertrauenswürdigkeit gleichgesetzt.
• Arbeiten werden nacheinander erledigt (lineare Zeitplanung)
• Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit werden hoch bewertet
• Stark ausgeprägte Gruppenzugehörigkeit (Arbeitskollegen verbringen die Freizeit miteinander, individuelle Wünsche und Bedürfnisse werden zurückgestellt)

Hierarchie:

• Ausgeprägte Hierarchiestruktur
• Der Ranghöchste eines Unternehmens ist auch der Entscheidungsträger, auch wenn Mitarbeiter in die Entscheidungsfindung mit einbezogen werden. Als Autoritätsperson werden seine Stellung und seine Entscheidungen nicht hinterfragt oder gar angezweifelt.
• Eigenverantwortliches Arbeiten und Entscheiden ist daher bei den Mitarbeitern nicht üblich und auch nicht erwünscht
• Durch die enge Verknüpfung von Privat und Berufsleben, werden die Hierarchien auch außerhalb des Unternehmens eingehalten

Begrüßung/Anrede:

• Die Anrede der Letten ist förmlich. Man begrüßt sich mit Herr oder Frau plus Nachname.
• Bei der Begrüßung dem Gastgeber niemals das Recht nehmen, zuerst die Hand zu reichen und immer die korrekte Reihenfolge einhalten: Eine Dame reicht als Ranghöhere stets dem Herrn die Hand, wobei es auch nicht ungewöhnlich ist, wenn ein Handkuss erwartet wird.
• Eine Aufforderung zum Duzen sollten vom lettischen Geschäftspartner ausgehen

Geschäftsessen:

• Geschäftsessen in Restaurant sind üblich und eine Einladung dazu sollte auch angenommen werden, da außerhalb des Unternehmens schneller eine vertraute Atmosphäre geschaffen werden kann.
• Eine Einladung nach Hause kann schon als sicheres Indiz angesehen werden, dass der Aufbau einer persönlichen Beziehung gelungen ist.
• Als Gastgeschenk eignen sich in beiden Fällen Blumen, Pralinen, eine Flasche Wein oder ein Mitbringsel aus dem Heimatland.

Kleidung:

• Die Letten bevorzugen eine förmliche, konservative Kleidung, wobei sehr auf den Zustand und auch auf die Qualität der Kleidung geachtet wird.
• Im Businessbereich tragen die Herren Anzug und Krawatte und die Frauen das klassische Kostüm bzw. Hosenanzug.
• Ergänzend bleibt anzumerken, dass die Lettinnen sehr viel Wert auf ihr Äußeres legen, sowohl was die Kleidung angeht als auch das Make-up. Selbst in der Freizeit tragen die Frauen Stöckelschuhe.

Litauen

1. Allgemeine Informationen:

2. Feiertage/Festtage:

3. Geschichtliche Daten:

4. Helden:

Mindaugas (*um 1203; † 12.09.1263) regierte zwischen 1238 und 1263 als litauischer Fürst bzw. später Großfürst. Im Sommer 1253 erhielt er auf Veranlassung des Papstes Innozenz IV die Königskrone. Der Krönungstag ist heute offizieller Feiertag.

5. Werte:

• Gemeinschaftsorientierung
• Kulturgut Bernstein
• Souveränität als Abgrenzung von den anderen baltischen Staaten
• Nationalbewusstsein

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Kommunikation:

• Als Verhandlungssprache niemals russisch wählen! Bei fehlenden Sprachkenntnissen, einen Dolmetscher hinzuziehen oder abklären, ob eine Kommunikation auf Englisch gewünscht wird.
• Litauen als souveränen Staat betrachten und nicht in Verbindung mit Russland bringen!
• Auf keinen Fall die Hauptstädte der drei Republiken im Baltikum miteinander verwechseln. Man ist stolz auf die Eigenständigkeit und bevorzugt deshalb auch die eigene Landesbezeichnung statt der Verallgemeinerung „Baltikum“!
• Politische Diskussionen meiden
• Direkten Körperkontakt während der Kommunikation vermeiden

Hierarchie:

In den litauischen Betrieben herrscht eine streng hierarchische Struktur. Eine direkte Ansprache an der Vorgesetzten erfolgt niemals, Entscheidungen werden weder öffentlich kritisiert noch in Frage gestellt.

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Rituale, Nationale Rivalitäten, Einstellungen, Normen etc.)

Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

• In Litauen arbeitet man beziehungsorientiert, persönliche Beziehungen sind ein wichtiger Bestandteil des geschäftlichen aber auch des täglichen Lebens. Außenstehende sollten diese persönlichen Kontakte nicht unterschätzen. In solch ein Beziehungsnetzwerk aufgenommen zu werden bedeutet, auf informellem Wege an Informationen zu gelangen.
• Geschäftliche Belange werden erst erörtert, wenn die Basis einer persönlichen Beziehung geschaffen wurde.
• Zum Smalltalk eigenen sich Themen wie Familie, Arbeit, Herkunft, Sport oder Hobbys. Auf jeden Fall sollte man politische Themen vermeiden, wenn man sich noch nicht so gut kennt.
• Im nonverbalen Bereich sollte auf eine ausreichende Körperdistanz geachtet werden, normal ist eine Armlänge Abstand, Berührungen während des Gespräches vermeiden. Augenkontakt auf jeden Fall halten.
• Litauer sind eher zurückhaltend und reserviert und brauchen ein vertrautes Umfeld, um Vertrauen aufzubauen.
• Kritik sollte sehr diplomatisch geäußert werden und wenn, dann auch nur unter vier Augen.
• Litauer arbeiten pünktlich und erwarten dies auch von ihren Partnern. Zielvereinbarungen werden eingehalten, ebenso wie vorgegebene Arbeitszeiten.
• Litauer sind für ihre Geduld bekannt und setzen diese auch bewusst bei Verhandlungen ein. Abschlüsse werden erst erzielt, wenn die Litauer mit dem Ergebnis zufrieden sind.
• Die Arbeitsweise und das Denken der Litauer sind stark gemeinschaftsorientiert und geprägt durch eine soziale Verantwortung gegenüber einer Gruppe. Durch die Öffnung zum Westen gibt es allerdings auch hier – gerade in den Städten – eine Entwicklung, in der die Gesellschaft zunehmend individualistische Züge annimmt.

Hierarchie:

• In Litauen herrscht eine streng hierarchische Struktur, in der eine Kommunikation zwischen den Ebenen nie direkt erfolgt. Die Entscheidungsbefugnis liegt beim Unternehmensleiter und wird weder in Frage gestellt noch öffentlich kritisiert.
• Diese Struktur zieht sich auch durch das gesellschaftliche Leben Litauens: Älteren und Autoritätspersonen begegnet man mit Respekt und widerspricht ihnen auch nicht.

Begrüßung/Anrede:

• Die übliche Form der Begrüßung ist der Händedruck, wobei man seinem Gegenüber freundlich und mit Augenkontakt gegenüber tritt. Kennt man sich besser, kann auch eine Umarmung angebracht sein.
• Bei der Begrüßung dem Gastgeber niemals das Recht nehmen, zuerst die Hand zu reichen und immer die korrekte Reihenfolge einhalten: Eine Dame reicht als Ranghöhere stets dem Herrn die Hand, wobei es auch nicht ungewöhnlich ist, wenn ein Handkuss erwartet wird.
• In der Anrede kombiniert man die Bezeichnung Herr (Ponas)/Frau (Ponia) mit dem Vornamen. Wird ein akademischer Grad geführt, so ist dieser unbedingt zu nennen (dann aber in Kombination mit dem Nachnamen!).

Geschäftsessen:

• Litauer sind sehr gastfreundlich und eine Einladung sollte man auf jeden Fall annehmen. Das Angebot der Speisen ist immer sehr reichhaltig, sodass man sich zum Probieren eher auf kleine Portionen beschränken sollte.
• Pünktliches Erscheinen wird sowohl im privaten Rahmen als auch im Restaurant erwartet.
• Geschäftsessen dienen nicht nur dazu, um sich persönlich besser kennen zu lernen, sodass auch geschäftliche Themen besprochen werden können.
• In Restaurants wird kein Trinkgeld erwartet. Reicht man es doch, wird es als nette Geste angenommen (z.B. für den guten Service).
• Bei einer privaten Einladung sollte man Zeichen der Aufmerksamkeit ein Gastgeschenk mitbringen. Geeignet sind eigentlich immer Blumen (in ungerader Zahl), Wein oder hochwertige Pralinen.

Kleidung:

• Litauer kleiden sich im Berufsleben konservativ und achten sehr auf die Qualität ihrer Kleidung.
• Im Businessbereich trägt der Herr Anzug und Krawatte, die Damen ein Kostüm oder einen Hosenanzug.