Pakistan

1. Allgemeine Informationen:

Kriterien Staat: Pakistan Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Islamische Republik Pakistan
Islamabad
Urdu
Pakistanische Rupie/PKR
MEZ  + 4 h
147
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
> MEZ
4
Bevölkerungszahl Ca. 5 Mio./2017 vorläufiges Ergebnis Zensus 82.740.888/2017
Fläche (km²) 796.095 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 261 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) Bevölkerung vorwiegend indo-europäische Volksgruppen. Pundschabi/Paschtunen ca. 45%, Sindhi 14%, Saraiki 8 %. Urdu sprechende Einwanderer Mohajiren 8%, Balutschen 4% und Sonstige Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) Islam ist Staatsreligion
96 % sunnitische Muslime, davon Schiiten 10-15 %. Minderheiten von Hindus, Christen, Ahmadi u. a.
Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 145 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
56,4 % 99,9 %
Regierungsform Parlamentarisch, semipräsentiell Parlamentarische Demokratie
Staatsform Islamische, parlamentarische Republik Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 1.546/2017 44.769/2017
Hafenstädte Chahbhar, Gwadar, Jiwani, Karachi, Pasni Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Afghanistan, Indien, China, Iran Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 3,48/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 65,5/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 67,5/2016 83,1/2016
Erwerbsquote (%)
Erwerbslosenquote
54,4/2017
4,0/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben (% d. BIP) 2,8/2017 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 0,2/2015 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
15,5/2016 84,4/2017
Internet-Kürzel: .pk .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
73,4/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +92 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
1.111,5 Mill./2017 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
1.286,5 Mill./2017 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

01. Januar Neujahr
23. März Nationalfeiertag, Tag der Republik 1956
April/Mai Der Ramadan (Fastenmonat der Muslime) ist immer der neunte Monat nach dem islamischen Mondkalender
13. April bis 12. Mai 2021 – 2. April bis 1. Mai 2022 – 22.März bis 20.April 2023
Fastenbrechenfest, auch Ramadanfest
13.-15.5.2021 – 2.-4.5.2022 – 21.23.4.2023
Juli/August Opferfest (Eid-al-Adha)
20.-22.7.2021 – 9.-11.7.2022 – 28.-30.6.2023
Islamisches Neujahr
10.8.2021 – 30.7.2022 – 19.7.2023
14. August Unabhängigkeitstag, 1947
6. September Pakistan Defence Day
11. September Todestag von Staatsbegründer Muhammad Ali Jinnah, 1948
9. November Geburtstag von Allama Iqbal, 1877
November Mawlid (Geburtstag des Propheten Mohammed)
18.10.2021 – 8.10.2022 – 27.9.2023
25. Dezember Jinnahs Geburtstag, 1876

3. Geschichtliche Daten:

1947 Gründung der islamischen Republik Pakistan unter dem Präsidenten Ali Jinnah. Das Land wird in zwei Regionen unterteilt: Ost- und Westpakistan. In einem Klima aus Gewalt und Massakern fliehen etwa 6 Mio. Hindus und Sikhs von Pakistan nach Indien, 8 Mio. Muslime fliehen in die entgegengesetzte Richtung. Zur gleichen Zeit beginnt der Krieg um Kaschmir.
1949 Der Krieg wird beendet und Kaschmir geteilt: Asad-Kaschmir und die Regionen im Norden gehören fortan zu Pakistan, Jammu und Kaschmir fallen an Indien.
1965 Der zweite indisch-pakistanische Konflikt um Kaschmir entbrennt.
1977 Ali Bhutto wird durch einen militärischen Staatsstreich entmachtet und 1979 gehenkt. General Zia ul-Haq wird Präsident und ruft die Scharia (das religiöse Gesetz des Islam) aus.
1979 Durch die sowjetische Invasion in Afghanistan kommen zahlreiche afghanische Flüchtlinge ins Land. Die Vereinigten Staaten bieten militärische und wirtschaftliche Unterstützung an.
1992 In Indien wird die Babri-Moschee zerstört. Daraufhin werden in Pakistan Hindus verfolgt und Tempel zerstört.
1997 Anerkennung des Taliban-Regimes in Afghanistan durch Pakistan, als erstes Land der Welt.
Die VR China deutet an, Pakistan nicht mehr mit Nukleartechnik zu versorgen.
1998 Pakistan erklärt sich selbst zur Atommacht und führt, genau wie zuvor Indien, eine Reihe von Atomtests durch.
1999 Wegen seiner Unterstützung der Taliban in Afghanistan wird Pakistan vom UN-Sicherheitsrat gerügt.
Das Militär stürzt die Regierung von Nawaz Sharif und verhängt den Ausnahmezustand. Pervez Musharraf setzt sich selbst als Regierungsführer ein.
2001 Musharraf wird offiziell Staatspräsident.
2002 Musharraf wird per Volksabstimmung für weitere 5 Jahre bestätigt.
Ramzi Binalshibh und Khalid Scheich Muhammad werden festgenommen und, da sie als Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 (Terroranschläge auf zivile und militärische Ziele in den USA) gelten, an die USA ausgeliefert.
2004 USA ermöglicht Pakistan US-Waffenlieferungen.
2005 Pakistan entwickelt atomwaffentauglichen Marschflugkörper.
Schweres Erdbeben in Kaschmir fordert in Südasien ca. 84.000 Tote.
2006 Mit einem Vierpunkteplan will Musharraf den Kaschmir-Konflikt (1947 wurden die indischen Fürstenstaaten Jammu und Kashmir aufgelöst, seitdem erheben Indien, Pakistan und die VR China Ansprüche auf Teile des Gebietes) lösen.
2007 Wegen „schwerer Verletzung der grundsätzlichen Werte“ wird Pakistan vom Commonwealth suspendiert. Von 1999 bis 2004 lag schon eine Suspendierung vor.
Musharraf tritt als Militärchef zurück und wird anschließend als Zivilist zum Staatspräsidenten vereidigt.
2008 Musharraf tritt zurück und Asif Ali Zardari wird zum neuen Staatspräsidenten gewählt.
2010 Eine Verfassungsreform entzieht dem Staatspräsidenten das Recht auf Parlamentsauflösung oder Verhängung des Ausnahmezustandes.
2011 Osama bin Laden (Gründer und Führer von Al-Qaida = weltweites Terrornetzwerk einer sunnitisch-islamischen Organisation, will einen länderübergreifenden islamischen Gottesstaat für alle „Rechtgläubigen“ errichten) wird in Pakistan von einem US-Kommando getötet.
2012 289 Tote als Folge eines Brandes in einer Textilfabrik in Karachi.
Die 15-jährige Kinderrechts-Aktivistin Malala Yousafzai wird durch Schüsse der Taliban schwer verletzt. Sie lässt sich nicht entmutigen, kämpft weiter und erhält 2014 den Friedensnobelpreis verliehen.
2013 Nawaz Sharif wird in die dritte Amtszeit als Premierminister gewählt (zwei Amtszeiten von 1990 bis 1993 und 1997 bis 1999).
2015 Pakistan wurde und wird von Terroranschlägen, kriegerischen Auseinandersetzungen, Erdbeben und Überschwemmungen gebeutelt. Nun fordert eine Hitzewelle ca. 2000 Tote.
Mazedonien, Serbien, Kroatien und Slowenien lassen nur noch Asylbewerber aus Syrien, Irak und Afghanistan durchreisen und sperren die „Balkanroute“ (Verbindung Naher Osten mit Europa über den Balkan für Flüchtlinge nach Europa) für Migranten aus Iran, Nordafrika und Pakistan.
2016 Gegen Ehrenmorde und Vergewaltigungen kann ab sofort per Gesetz vorgegangen werden.
2017 Premierminister Nawaz Sharif tritt nach Korruotionsvorwürfen zurück.
2018 Gegen den ehemaligen Premierminister Sharif wird per Gericht ein lebenslanges Politikverbot ausgesprochen.
Bei der Wahl zum Ministerpräsidenten werden zahlreiche Unregelmäßigkeiten festgestellt. Trotzdem wird Imran Khan in seinem Amt bestätigt. Als Staatsprädident fungiert Arif Alvi, mit allerdings vor allem repräsentativen Aufgaben.

4. Helden, berühmte Persönlichkeiten:

  • Mohammed (*570 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina): Begründer/Religionsstifter des Islam. Mohammed wird von den Muslimen in der Reihe der Propheten als der historisch letzte angesehen, dem mit dem Koran die Offenbarung Gottes (Allahs) herab gesandt wurde (Siegel der Propheten)
  • Malala Yousafzai, geb. 12. 07. 1997 in Pakistan ist eine Kinderrechts-Aktivistin. Ab ihrem elften Lebensjahr berichtete sie in einem Internet-Tagebuch über die Gewaltherrschaft der pakistanischen Taliban. 2012 wurde sie bei einem Attentat durch Schüsse schwer verletzt. Im Jahr 2014 erhielt sie, als jüngste Preisträgerin der Geschichte, den Friedensnobelpreis. Seit 2017 ist sie Friedensbotschafterin der UN (Vereinte Nationen).

5. Werte:

  • Familienorientierung, enger Gruppenzusammenhalt mit gemeinsamen Werten und Normen.
  • Ehre – Würde – Reputation
  • Strenge Einhaltung der islamischen Regeln und Gebräuche in allen Formen und Bereichen des täglichen Lebens.
  • Abgrenzung der Lebensbereiche von Mann und Frau, Familie und Clan.

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Religion:

  • Männer sollten Blickkontakt zu einheimischen Frauen meiden.
  • Das Bilderverbot respektieren und Menschen nicht öffentlich und schon gar nicht ungefragt fotografieren.
  • Während des Fastenmonats sollte man tagsüber in der Öffentlichkeit weder essen oder trinken noch rauchen. Alkohol darf auf öffentlichen Plätzen oder Straßen nicht getrunken werden.
  • Ebenso sollten geschäftliche Termine nicht in diesem Zeitraum vereinbart werden.
  • Beim Essen die linke, unreine Hand nicht benutzen! Die linke Hand gilt als unrein, da mit ihr die Körperhygiene vollzogen wird.
  • Mit der linken Hand auf jemanden zu zeigen gilt als äußert unhöflich
  • Betende weder beobachten noch fotografieren!

Gruppenorientierung:

Die soziale Sicherheit erfolgt in der Gruppe, d.h. der Einzelne muss sich und seine Interessen der Gruppe unterordnen. Die arabisch-islamisch Gesellschaftsordnung teilt sich in eine Innen- und eine Außengruppe (Familie und nähere Verwandte = Innengruppe, Stamm = väterliche Abstammungsgruppe, der stets Vertrauen, Loyalität und Solidarität entgegengebracht wird. à Familie gegen den Rest der Welt).

Alltag:

  • Höflichkeit ist oberstes Gebot.
  • Verboten sind Pornographie, jüdische Propaganda, Schriften und Medien, die unvereinbar mit den religiösen, kulturellen, politischen und moralischen Werten sind, Alkohol, Trunkenheit und Drogen sowie das Fotografieren von militärischen und öffentlichen Einrichtungen
  • Ebenso darf innerhalb der Moscheen nicht fotografiert werden!
  • Prostitution, sowie Homosexualität oder auch homosexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit sind strafbar. Grundsätzlich ist es ratsam, in der Öffentlichkeit zurückhaltend aufzutreten und auf religiöse, kulturelle und gesellschaftliche Traditionen Rücksicht zu nehmen.
  • Von Protestveranstaltungen oder gar Demonstrationen unbedingt zurückhalten!
  • Frauen und Männer berühren einander nicht in der Öffentlichkeit. Frauen ist der Kontakt nur zum Ehemann oder zu nahen männlichen Verwandten gestattet!
  • Das Zusammenleben von unverheirateten Partnern, aber auch schon das gemeinsame Übernachten in einem Zimmer wird strafrechtlich verfolgt, sofern es der Polizei oder anderen Behörden gemeldet wird. Auch für Nicht-Moslems wird keine Ausnahme gemacht!

Kommunikation:

  • Nie von Mohammedanern sprechen, sondern von Moslems oder Muslimen.
  • Religiöse Themen brauchen nicht umgegangen werden, allerdings sollte auf einen kritischen Unterton verzichten.
  • Keine Fragen oder Auskünfte über die Ehefrauen!
  • Der Gastgeber sollte grundsätzlich nicht zu Themen befragt werden, zu denen er sich nicht äußern kann. Unwissenheit ist gleich bleibend mit einem Gesichtsverlust!
  • Eile und Hektik gelten als unhöflich! Bei Geschäftsterminen ist Geduld und Zeit oberstes Gebot!

Körpersprache:

  • Den Daumen nach oben zeigen ist kein OK-Zeichen, sondern in der islamischen Welt ein obszönes Zeichen!
  • Zeigt man mit dem Finger auf eine Person, kann dies als Angriff gewertet werden.
  • Berührungen von sich aus meiden.
  • Einer Frau niemals zuerst die Hand zur Begrüßung reichen.

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Religion, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

Religion: Grundpfeiler des Islam:

  • Glaubensbekenntnis: Mit dem Glaubensbekenntnis erklärt sich ein Muslim der Islamischen Gemeinschaft mit allen Konsequenzen zugehörig. Glaubensverrat oder eine Abkehr davon werden mit der Todesstrafe gesühnt.
  • Gebet: Ein Muslim betet fünfmal am Tag (morgens, mittags, nachmittags, abends und nachts). Er wendet sich dabei in Richtung Mekka, in Gedenken an den Ort, an dem Mohammed die Offenbarung erfuhr.
  • Ramadan: Während des Fastenmonats Ramadan verzichten die Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr. Ausgenommen sind Schwangere, Reisende, Kinder, Kranke und Reisende, die aber nach Möglichkeit eine soziale Ersatzleistung erbringen sollten.
  • Sozialsteuer: Vorgeschriebene Sozialleistung (Errichtung von Almosen), im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten.
  • Pilgerfahrt nach Mekka: Einmal in seinem Leben sollte ein Muslim nach Mekka reisen. Danach darf er den Ehrentitel „haddsch“ tragen

Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

  • Beziehungsorientierte Geschäftskultur, in der Harmonie und die Wahrung des Gesichts einen sehr hohen Stellenwert haben!
  • Die Kontaktaufnahme erfolgt am besten über möglichst hochrangige und hochangesehene Person, da dieses Ansehen sich auf Sie überträgt.
  • Visitenkarten werden nach der Begrüßung ausgetauscht und respektvoll behandelt.
  • Vertragsverhandlungen finden auf persönlicher Ebene statt, sodass private und geschäftliche Interessen miteinander verschmelzen. So ist der Aufbau von persönlichen Kontakten unverzichtbar und ohne ein gut funktionierendes Netzwerk werden Geschäftsverhandlungen kaum zum Abschluss kommen.
  • Zum Smalltalk eignen sich Themen wie Sport, Kulturelles, Wetter oder  vielleicht gemeinsame Bekannte. Grundsätzlich sollte Gemeinsamkeiten hervorgehoben werden. Auf keinen Fall Fragen stellen, von denen keine Antworten zu erwarten sind oder den Gegenüber in Verlegenheit bringen könnten. Unwissenheit bedeutet Gesichtsverlust!
  • Nur eine gute persönliche Beziehung garantiert eine gute geschäftliche Beziehung! Präsens vor Ort und das nach Möglichkeit nicht mit ständig wechselnden Mitarbeitern (Personenorientierung)!
  • Als Europäer oder gar als Deutscher sollte man aber pünktlich zu Geschäftsterminen erscheinen, da dies erwartet wird. Projekte sind nicht an feste Arbeitszeiten gebunden (auch nach Feierabend erreichbar)
  • Kritik nur indirekt äußern, um den Partner nicht zu verletzen und vor allem um sein Gesicht zu wahren!
  • Ausgeprägte Mimik und Gestik im Gespräch vermeiden.
  • Bleiben Sie immer ruhig und beherrscht.
  • Den Respekt gegenüber Höhergestellten gewährt man ebenso Untergebenen.
  • Falls Absprachen nicht eingehalten werden, halten Sie Ihre Emotionen im Zaum und machen mit einem Lächeln das Beste aus der Situation.
  • Pünktlichkeit wird von Ihnen erwartet, auch wenn sie vom Partner nicht eingehalten wird.

Hierarchie:

  • Strenge hierarchische Strukturen, die sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Bereich ihre Anwendung findet.
  • Unangefochtene Autorität und Respekt gegenüber Ranghöheren, die sich durch einen autoritären Führungsstil auszeichnen. Durch diese steile Hierarchieform ist auch hier wieder der Aufbau eines sozialen Netzwerkes wichtig, um in seinem Arbeitsbereich arbeiten zu können. Jeder Beteiligte wird befragt. Die Macht und die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen, liegt dann aber in der Hand nur weniger, eben jener, die an der Spitze arbeiten. So gestalten sich Entscheidungsprozesse oftmals sehr langwierig und schwierig.
  • Bei Verhandlungen auf Gleichrangigkeit achten, sodass kein Gefühl der Minderwertigkeit entsteht.

Begrüßung/Anrede:

  • Die gängigste Begrüßungsformel in Pakistan ist „As-Salam-Aleikum“ oder in Kurzform „Salam“. Diesen Gruß erwidern Sie mit „Wa-Aleikum-Salam“.
  • Bei Damen warten Sie ab, ob diese Ihnen die Hand reicht.
  • Der Austausch von Visitenkarten ist wichtig!

Geschäftsessen:

  • Grundsätzlich ist die gute Behandlung der Gäste sehr eng mit dem eigenen Ansehen verknüpft. Die Gastfreundschaft gilt als Tugend und ist der Grundstein einer jeglichen Beziehung, was sich besonders in einer ausgeprägten Hilfsbereitschaft und der Generosität manifestiert.
  • Man verhält sich bescheiden und agiert maßvoll.
  • Schmatzen und Aufstoßen sind üblich, dagegen ist Naseputzen immer tabu.
  • Bei einer Einladung in einen privaten Haushalt, sollte man wissen, dass es in traditionellen Haushalten üblich ist, Privaträume ohne Schuhe zu betreten!
  • Private Einladungen sind eine große Ehre. Aus Höflichkeit sollten Sie aber erst die dritte Einladung annehmen.
  • Ein kleines Gastgeschenk aus Ihrer Heimat erfreut den Gastgeber.
  • Während des Essens sitzt man oft auf dem Boden.
  • Falls ohne Besteck gegessen wird, nimmt man immer nur die rechte Hand, formt Reis zu Bällchen oder nimmt das Essen mit Brot auf.
  • Nach dem gereichten Kaffee ist der gemeinsame Abend beendet.
  • Vorsicht auch bei allzu offensichtlicher Bewunderung. Unter Gastfreundschaft versteht man, dem Gast das Beste zu bieten, das heißt aber auch, dass Gegenstände, die Sie zu sehr bewundern, nach Landessitte an Sie verschenkt werden müssten.
  • Sonderfall Ramadan: Neben dem Glaubensbekenntnis, dem Gebet, der Almosen und der Pilgerfahrt, ist wie bereits erläutert das Fasten eine der fünf Säulen des Islams. Das Fasten nimmt Einfluss auf das tägliche Leben. Daher ist es ratsam, eine Geschäftsreise nicht in diesen Zeitraum zu legen. Lässt sich dies nicht vermeiden, sollte man bedenken, dass man in Gegenwart eines fastenden Moslems vor Sonnenuntergang weder zu essen, noch zu trinken oder zu rauchen hat. Dies ist dem fastenden Moslems nur in der Zeit zwischen Sonnenuntergang und dem Morgengrauen erlaubt. Nach dem Fastenbrechen sollten Glückwünsche in schriftlicher oder mündlicher Form erfolgen.

Bekleidung:

  • Formelle und gepflegte Kleidung ist obligatorisch. Herren tragen weder Schmuck noch auffällige Brillen. Man erweist dadurch seinem Gegenüber seinen Respekt.
  • Damen zeigen möglichst wenig Haut und keine körperbetonte Kleidung. Auffälliger Schmuck oder Brillen sind nicht gern gesehen.

Peru

1. Allgemeine Informationen:

Kriterien Staat: Peru Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Republik Peru
Lima
Spanisch, Ketschua(regional), Aimara (regional) ,35 weitere Regionalsprachen
Neuer (Nuevo) Sol/PEN
MEZ  - 6 h
89
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 31.754.000/2019 Projektion 82.740.888/2017
Fläche (km²) 1.285.216 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 24,7 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) Es gibt 55 verschiedene Ethnien.
45 % Indigene, 37 % europäisch-indigener Abstammung, 15 % europäischer Abstammung, Minderheiten afrikanischer, europäisch-afrikanischer oder asiatischer Abstammung
Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) Katholisch 76 %, protestantisch 14 % und indigene Religionen Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 90 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
94,5 % 99,9 %
Regierungsform Semipräsidiale Republik Parlamentarische Demokratie
Staatsform Republik Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 6.732/2017 44.769/2017
Hafenstädte Callao, Cerrodepasco, Chala, Ilo, Pisco, Sanjuan, Talara Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Equador, Kolumbien, Brasilien, Bolivien, Chile Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 2,40/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 72,4/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 77,7/2016 83,1/2016
Erwerbsquote (%)
Erwerbslosenquote
76,7/2017
3,7/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben (% d. BIP) 3,8/2016 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 0,1/2016 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
48,7/2017 84,4/2017
Internet-Kürzel: .pe .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
121,0/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +51 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
1.061,8/2017 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
933,5 Mill./2017 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

01. Januar Neujahr
April Der Ostersonntag richtet sich nach dem Mondkalender und ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr
04. April 2021 – 17. April 2022 – 09. April 2023
01. Mai Tag der Arbeit
Mai/Juni Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag des Osterfestkreises, also am 39. Tag nach Ostersonntag gefeiert
13.Mai 2021 – 26. Mai 2022 – 18. Mai 2023
Pfingsten wird am 50. Tag des Osterfestkreises, also am 49. Tag nach Ostersonntag gefeiert
23. Mai 2021 – 5. Juni 2022 – 28. Mai 2023
Fronleichnam (Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi)
3.Juni 2021 – 16. Juni 2022 – 8. Juni 2023
24. Juni Tag der Indios
29. Juni Peter und Paul
28. Juli Unabhängigkeitstag/Nationalfeiertag (Proklamation 28.07.1821, ehemals spanische Kolonie)
30. August Rosa von Lima
08. Oktober Seegefecht von Angamos
01. November Allerheiligen
02. November Allerseelen
08. Dezember Mariä Empfängnis
25. Dezember Weihnachten

3. Geschichtliche Daten:

15.000 v. Chr. Erste Besiedelung
1500 v. Chr. Hohe Kulturen in verschiedenen Landesteilen
1200 Das Inkareich mit der Hauptstadt Cuzco entsteht
1532 Spanien mit Pizarro landen in Peru
1821 Nach Krieg gegen Spanien Unabhängigkeit und Ausrufung der Republik
1973-1990 Linksextremistische Gruppe Leuchtender Pfad (=kommunistische Partei Perus, eine maoistische, marxistische und leninistische Partei und Guerillaorganisation) beherrscht über die Hälfte des Landes.
1993 Eine neue Verfassung tritt in Kraft.
1999 Das Volk protestiert mit einem Generalstreik gegen die Wirtschaftspolitik.
2001 Toledo löst Fujimori (wurde aus seinem Amt wegen Korruption Verstoß gegen die Menschenrechte seines Amtes enthoben) als Staatspräsident ab.
2003 Wochenlange Streiks der Bevölkerung wegen Unzufriedenheit mit der Regierung werden mit Verhängung des Ausnahmezustandes beendet.
Die „Wahrheitskommission“ berichtet von ca. 70 000 Todesopfern in der Zeit von 1980 bis 2000 als Folge politischer Gewalt.
2004 Erneuter Generalstreik gegen die Wirtschaftspolitik endet mit vielen Verhaftungen.
2007 Präsident erhält die Vollmacht, bis zu 60 Tage, per Erlass zu regieren, wenn es sich um Drogenhandel, Terrorismus und/oder organisierte Kriminalität handelt.
2010 Expräsident Alberto Fujimori wird wegen Amtsmissbrauch und Verletzung der Menschenrechte zu 25 Jahren Haft verurteilt.
2012 Peru und Kolumbien schließen ein Freihandelsabkommen.
2016 Nach einer Stichwahl wird Pedro Pablo Kuczynski neuer Staatspräsident. Er ist Mitglied der PKK (Peruanos Por el Kambio = Peruaner von Kambio), die wirtschaftsliberal ausgerichtet ist.
2017 Die Regierung stürzt. Der seines Amtes enthobene Staatspräsident Kuczynski bleibt wegen der nicht erreichten Zweidrittelmehrheit weiter Staatspräsident und begnadigt Ex-Präsident Fujimori. Es kommt zu gewaltsamen Protesten und Rücktritten einiger Abgeordneten.
2018 Kuczynski muss wegen Korruption (Baukonzern) zurücktreten.
Die Rückkehr zum Zweikammersystem wird per Volksabstimmung abgelehnt, Reformen zur Bekämpfung der Korruption werden allerdings möglich.
2019 Staatspräsident Martin Vizcarra bildet, durch das Neubesetzen von über der Hälfte der Minister, das Kabinett um. Damit soll die politische Krise überwunden werden.
2020 Wegen „moralischer Untauglichkeit“ enthebt das peruanische Parlament den Staatspräsidenten Martin Vizcarra seines Amtes, er soll bei öffentlichen Bauaufträgen hohe Schmiergelder kassiert haben.
Sein Nachfolger wird Manuel Merino. Die Bevölkerung protestiert in sehr starkem Maße gegen dieses Vorgehen, Merino beugt sich dem Druck und tritt zurück.
Im November wird Francisco Rafael Sagasti Hochhausler zum neuen Übergangspräsidenten ernannt.

4. Helden/bekannte Personen:

  • Túpac Amaru I, 1545 bis 1572 er war der letzte Herrscher des Inka-Reiches im heutigen Peru. Die spanischen Konquistadoren ließen ihn hinrichten.
  • Isabel Allende, geb. 2. Aug. 1942 in Peru ist in Chile aufgewachsen. Sie wurde als Schriftstellerin mit ihrem Roman „Das Geisterhaus“ weltweit bekannt.
  • Claudio Pizarro, geb. 3. 10.1978 in Peru peruanischer National-Fußballspieler, spielte auch in Deutschland (Bayern München und Werder Bremen) und ist einer der erfolgreichsten ausländischen Torschützen der Bundesliga.

5. Werte:

  • Die Familie besitzt einen sehr hohen Stellenwert.
  • Der Nationalstolz ist nicht übersehbar (Flaggen werden gezeigt, Nationalhymne lernt man schon als Kleinkind).
  • Ebenso stolz ist man auf seine alte Kultur und Geschichte.
  • Der Respekt der Menschen zueinander ist sehr wichtig, Höflichkeit wird groß geschrieben.
  • Keine verbalen oder lauten Angriffe. Die Chance, sein Gesicht zu wahren, muss jederzeit gewahrt bleiben.
  • Die Zivilisation in Peru ist die älteste in ganz Südamerika.
  • Peru ist ein offenes Land mit vielen Festen und Feierlichkeiten, die durch den weit verbreiteten katholischen Glauben geprägt sind.
  • Das Bewusstsein für den kulturellen und historischen Hintergrund aus althergebrachten Traditionen ist stark ausgeprägt.
  • Tanz und Musik spielen schon seit prähistorischer Zeit eine große Rolle. Die Panflöte ist immer noch ein viel gespieltes Instrument.

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Religion:

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung sind Christen, der Großteil römisch-katholisch, was sich auch im Alltag bemerkbar macht.

Gruppenorientierung:

  • In Peru wird pragmatisch gehandelt. „Einfach machen“ lautet die Devise.
  • Man kann Fehler eingestehen und greift die Änderung einfach an.
  • Ein Auto gilt als Statussymbol.
  • Die alte Rollenverteilung von Mann und Frau ist noch üblich (Machismus). Männer agieren wie Männer (Machos) und Frauen werden wie Damen behandelt.
  • Bei Einladungen achten Sie darauf, ein hochwertiges Restaurant zu wählen. Dies hebt Ihren Status als Gastgebers.

Alltag:

  • Möchten Sie Personen fotografieren, fragen Sie vorher um Erlaubnis. Oft stehen bereits Kinder oder Erwachsene in traditioneller Tracht mit einem Lama bereit, um sich gegen ein Trinkgeld fotografieren zu lassen.
  • Kulturstätten oder Kirchen mit Kunstschätzen können unentgeltlich fotografiert werden. Beim Betreten achten Sie bitte auf angemessene Kleidung, d.h., Sie sollten Schultern und Knie bedecken.
  • Viele schmackhafte einheimische Gerichte entsprechen unseren Gewohnheiten, z.B. Gerichte mit Fleisch, Fisch, Kartoffeln, Gemüse. Das schmackhafte Fleisch der Meerschweinchen steht nicht auf der deutschen Speisekarte.
  • Ein Getränk auf Maisbasis (Chica morada) ist sehr beliebt. Der Kaffee ist zwar ein großer Exportartikel, wird aber in Peru nicht besonders schmackhaft zubereitet.

Kommunikation:

  • Private Begrüßungen erfolgen mit einem Kuss auf die Wange, jedoch nicht im öffentlichen Raum.
  • Männer untereinander reichen sich lediglich die Hand.
  • Höflichkeitsfloskeln wie „bitte“, „danke“ oder der Gruß zu den verschiedenen Tageszeiten werden nie unterlassen.
  • Der Umgang miteinander ist sehr respektvoll.
  • Jugendliche untereinander duzen sich. Ältere bzw. Respektspersonen werden immer formal angesprochen.
  • Verspätungen bis zu einer halben Stunde sind üblich.

Körpersprache:

  • Den Zeigefinger von rechts nach links bewegen bedeutet ein „Nein“. Der gebeugte Zeigefinger heißt „Ja“.
  • Der Körperkontakt zwischen Personen, die sich kennen, ist sehr direkt (Küsschen auf die Wange, Umarmungen).
  • Bei Treffen mit Einheimischen (Indigenas) ist der Kontakt nicht üblich, es wird oft nicht einmal die Hand gegeben.

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Religion, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

Religion:

Seit die Spanier Einzug in Peru gehalten hatten, ist der überwiegende Teil der Bevölkerung römisch-katholisch. Die katholische Kirche übt einen großen Einfluss auf die Gesellschaft aber auch auf die Politik aus.

Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

  • Geschäftliche Kontakte werden oft über die Industrie- und Handelskammer in Deutschland hergestellt.
  • Je größer das Unternehmen, desto formeller ist der Umgang miteinander.
  • Kommt es zu einem Treffen, steht das persönliche Kennenlernen an erster Stelle.
  • Ausgiebiger Smalltalk über Familie, Urlaub oder dem beliebten Fußball sind üblich.
  • Themen über peruanische Kultur oder das eigene Land sind willkommene Anknüpfungspunkte.
  • Da Spanisch die Verhandlungssprache ist, können zur sicheren Verständigung Dolmetscher hinzugezogen werden. Von Vorteil ist es, wenn Sie selbst wenigstens einige Redewendungen (Begrüßung, Befinden, Dank) in der Landessprache beherrschen.
  • Verlieren Sie nie die Geduld. Passen Sie sich dem südamerikanischen Rhythmus an.
  • In Peru sollte man nie Kritik üben. Man nimmt es sehr übel, wenn einem die Möglichkeit genommen wird, sein Gesicht zu wahren. Kritiker werden gerne mal „kaltgestellt“.
  • Diskussionen über Politik, Religion oder die Nachbarstaaten sollten gar nicht erst aufkommen.
  • Seien Sie auf jeden Fall pünktlich, auch wenn der Geschäftspartner sich nicht so pünktlich an vereinbarte Termine hält.
  • Bei Meeting wird häufig hitzig diskutiert. Dies zeigt Ihnen nur das Temperament, keinesfalls Böswilligkeiten.
  • Pläne werden oft ohne strikte Zeiteinteilung flexibel abgearbeitet.
  • Für jedes Problem findet sich ein Weg, auch wenn es manchmal Umwege sind. Der Optimismus besiegt ein „unmöglich“.
  • Frauen sind in höheren Positionen nicht besonders stark vertreten.

Hierarchie:

  • Es herrscht ein Autoritätsdenken.
  • Ein Titel wird immer mit erwähnt.

Begrüßung/Anrede:

  • Ein kurzer fester Händedruck ist üblich.
  • Die Anrede Herr (Senor) oder Dame (Senora), bei unverheirateten Damen immer „Senorita“ wählen mit dem Nachnamen und dem Titel.
  • Am Telefon meldet man sich nicht mit dem Namen, lediglich mit einem „Alo“.

Geschäftsessen:

  • Europäisches Verhalten bei Tisch ist immer korrekt.
  • Das Nationalgetränk ist „Pisco Sour“, ein Mixgetränk mit Traubenschnaps. Trinken ja – betrunken sein nicht.
  • Während des Essens wird nicht über das Geschäft gesprochen.
  • Sollten Sie zu einem Essen eingeladen werden, vergessen Sie nicht das Gastgeschenk. Gern gesehen sind Whisky, Füllfederhalter, elektrische Geräte oder Schokolade, aber immer hochwertig.
  • Messer oder Taschentücher auf keinen Fall verschenken.

Bekleidung:

  • Herren tragen zu geschäftlichen Terminen Anzüge. Jackett und Krawatte sind auf jeden Fall üblich.
  • Damen tragen Kostüme in gedeckten Farben, keine Hosenanzüge.
  • Röcke oder Schuhe in weiß trägt man nicht.
  • Gepflegtes Äußeres mit gut geputzten Schuhen wird vorausgesetzt.
  • Damen wählen ein leichtes Make-up und gehen niemals ohne Strümpfe.

Polen

1. Allgemeine Informationen:

Kriterien Staat: Polen Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Republik Polen
Warschau
Polnisch
Zloty/PLN
MEZ
33
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 38.259.532 82.740.888/2017
Fläche (km²) 312.679 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 122,4 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) Überwiegend Polen. Nationale Minderheiten sind Schlesier, Kaschuben, Deutsche. Aber auch Roma, Litauer, Slowaken, Armenier, Tataren, Tschechen. Die größten ethnischen Minderheiten sind Ukrainer und Weißrussen. Der Ausländeranteil in 2019 beträgt nur 0,8 %. Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) Katholiken 87 %. Minderheiten von Orthodoxen, Protestanten, Altkatholiken, Muslimen und Juden. Konfessionslos 10 %. Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 Platz 62 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
99,8 % 99,9 %
Regierungsform Parlamentarische Demokratie mit Zweikammerparlament Parlamentarische Demokratie
Staatsform Parlamentarische Republik Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner 13.821 US $ / 2017 44.769/2017
Hafenstädte Gdynia, Danzig (pln. Gdańsk), Stettin (pln. Szczecin) und Swinemünde (pln. Świnoujście) Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Deutschland, Litauen, Russland, Slowakei, Tschechien, Ukraine, Belarus Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 1,32/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 73,5/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 81,6/2016 83,1/2016
Erwerbsquote (%)
Erwerbslosenquote (%)
56,6/2017
5,0/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben (% d. BIP) 4,9/2014 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 1,0/2016 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
76,0/2017 84,4/2017
Internet-Kürzel: .pl .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
130,5/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +48 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
49.468,6 Mill./2017 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
60.209,6 Mill./2017 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

1. Januar Neujahr
März/April Ostern
Der Ostersonntag richtet sich nach dem Mondkalender und ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr
04. April 2021 – 17. April 2022 – 09. April 2023
1. Mai Tag der Arbeit
3. Mai Nationalfeiertag (Tag der Verfassung von 1791)
Mai/Juni Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag des Osterfestkreises, also am 39. Tag nach Ostersonntag gefeiert
13.Mai 2021 – 26. Mai 2022 – 18. Mai 2023
Fronleichnam (Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi)
3.Juni 2021 – 16. Juni 2022 – 8. Juni 2023
Pfingsten wird am 50. Tag des Osterfestkreises, also am 49. Tag nach Ostersonntag gefeiert
23. Mai 2021 – 5. Juni 2022 – 28. Mai 2023
15. August Mariä Himmelfahrt
1. November Allerheiligen
11. November Unabhängigkeitstag (Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1918)
25./26. Dezember Weihnachten

3. Geschichtliche Daten:

1569 Lubliner Union
1939 Verteidigung der deutschen Post in Danzig
23.08.1939 Hitler-Stalin-Pakt
Deutsch-sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag
1939-1945 Zweite Weltkrieg und die Polenfrage
1980 Gründung der Gewerkschaft Solidarnosc
1982 Verbot der Solidarnosc
1990 Unterzeichnung des deutsch-polnischen Grenzvertrags in Warschau (14.11.), Lech Walesa wird zum Präsidenten gewählt.
1998 Offizieller Beginn der Beitrittsverhandlungen für die EU
1999 Aufnahme in die Nato
2004 Polen wird Mitglied der Europäischen Union
2005 Kardinal Prof. Dr. Karl Wojtyla, gebürtiger Pole, wurde 1978 Papst Johannes Paul II. und verstirbt am 2. April.
2007 Die USA wollen ein Raketenabwehrsystem in Polen stationieren, Russland protestiert aufs Schärfste.
Eine Erdölpipeline von Aserbaidschan nach Litauen unter Umgehung von Russland soll gebaut werden.
Als EU-Mitglied gehört Polen nun dem Schengener Abkommen an.
2008 Die Streitkräfte werden von der Wehrpflicht zur Berufsarmee umgewandelt.
2011 Menschen aus 8 osteuropäische EU-Staaten sowie Polen können ohne Einschränkungen in Deutschland arbeiten.
2012 In Polen und der Ukraine findet die Fußball-Europameisterschaft statt.
2014 Premierminister Tusk wird Präsident des „Europäischen Rates“.
2015 Nach Rücktritten diverser Minister wegen einer Abhöraffäre wird Andrzej Duda neuer Staatspräsident.
2016 Beim Gipfeltreffen der NATO in Warschau wird der Beschluss gefasst, eine NATO-Kampfeinheit in Polen zu stationieren.
Das Renteneintrittsalter wird für Männer auf 65 Jahre und für Frau auf 66 Jahre gesenkt.
2017 Der ehemalige Regierungschef von Polen, Tusk, wird gegen den Willen der polnischen Regierung erneut EU-Ratspräsident.
2019 Nach der Parlamentswahl bleibt Mateusz Jakub Morawiecki polnischer Ministerpräsident.
2020 Die Corona-Pandemie führt zu ungewöhnlichen Maßnahmen. Die im Mai stattfindende Präsidentenwahl ist nur per Briefwahl möglich. Nach einer Stichwahl bleibt der bisherige Staatspräsident Andrzej Duda im Amt.

4. Helden:

  • Johannes Paul II. (bürgerlicher Name Karol Józef Wojtyła, *18. Mai 1920 in Wadowice; † 2.April 2005 in der Vatikanstadt) vom 16. Oktober 1978 bis zum 2. April 2005 Papst der römisch-katholischen Kirche. Mit 26 Jahren und 5 Monaten weist sein Pontifakt die zweitlängste belegbare Dauer in der Geschichte der katholischen Kirche auf; bislang einziger slawischer Papst. Ihm wird eine maßgebliche Rolle bei der Beendigung des Sozialismus in Osteuropa und speziell in seinem Heimatland Polen zugeschrieben. Am 28. Juni 2005 begann sein Seligsprechungsprozess.
  • Fryderyk Franciszek Chopin (*22. Februar 1810 in Warschau; † 17.Oktober 1849 in Paris) polnischer Komponist und Pianist; Chopin ist einer der einflussreichsten und beliebtesten Klavierkomponisten des neunzehnten Jahrhunderts.
  • Lech Wałęsa (*29. September 1943 in Papenfeld/Polen) polnischer Politiker und Friedensnobelpreisträger. Eigentlich von Beruf Elektriker, war er von 1980 bis 1990 Vorsitzender der Gewerkschaft Solidarnosc und von 1990 bis 1995 Staatspräsident. Erlangte internationale Aufmerksamkeit durch die Organisation des politischen Wandel Polens von einem realsozialistischen zu einem kapitalistisch-demokratischen System.
  • Adam Mickiewicz (*24. Dezember 1798 in Zaosie heutiges Weißrussland; † 26.November 1855 in Konstantinopel) gilt als der wichtigste Vertreter der polnischen Romantik (Nationaldichter). Huldigung und Erinnerung an den Dichter in vielen polnischen Städten (Museen und Denkmäler).

5. Werte:

  • starke Gemeinschaftsorientierung/Identifikation durch die Gruppe
  • starke Familienorientierung
  • ausgeprägtes Nationalbewusstsein/Nationalstolz
  • Gastfreundschaft
  • Hilfsbereitschaft
  • Traditionspflege
  • Nationalbewusstsein

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Kommunikation:

  • Keine direkte Kritik äußern. Polen empfinden das als schroff, arrogant und absolut unhöflich
  • Niemals den verstorbenen Papst Johannes Paul II kritisieren!
  • Niemals die Bemerkung „Ihr in Ost-Europa“ fallen lassen. Dies ist ein heikler Punkt, der bei einem Polen schnell zu Minderwertigkeitskomplexen führen kann und als Arroganz gewertet wird.
  • Polenwitze und ganz besonders solche über polnische Autodiebe haben in einem Gespräch mit Geschäftspartner nichts zu suchen.
  • Wird die Begrüßung „vergessen“, so wird dies als grobe Unhöflichkeit gewertet und erschwert den weiteren Verlauf von Beziehungen („erster Eindruck“).
  • Neben den persönlichen vielleicht sogar kritischen Ansichten zur Religion sollten auch Themen wie Verdienst, Krieg, kommunistische Vergangenheit, Armut und Prostitution gemieden werden.
  • In einer persönlichen Anrede niemals die akademischen Titel vergessen!

Geschäftsessen:

  • Freitags sollten polnische Geschäftspartner niemals in ein Steakrestaurant eingeladen werden. Auch heute noch wird in Polen aus religiösen Gründen freitags nur Fisch gegessen!
  • Polen sind sehr gastfreundlich, eine Einladung zum Essen sollte daher auf keinen Fall abgelehnt werden. Im schlimmsten Fall würde keine weitere Einladung mehr folgen!
  • Auch nach einem Fast Food Restaurant sollte man sich nicht offen erkundigen. Fast-Food stößt nicht nur für die ältere Generation Polens auf absolutes Unverständnis.
  • Während des Menüs ist eine unverfängliche Konversation zu empfehlen. Geschäftliche Belange werden erst im Anschluss an das Essen besprochen!
  • Vegetarische Menüs sind in den Restaurants immer noch selten und im Voraus bestellt werden.
  • Auch wenn ausländische Gäste in den Restaurants gerne (weil zahlungskräftiger) gesehen sind, sollte sie niemals mit ihrer Großzügigkeit prahlen oder diese zur Schau stellen!

Katholischer Glaube:

  • Die meisten Polen sind katholisch und üben ihren Glauben auch aktiv aus. So haben religiöse Feste auch eine besondere Bedeutung und Stellenwert im polnischen Alltag. Ein Namenstag oder Geburtstag des Geschäftspartners sollte daher auch nie vergessen werden!
  • Ein Kreuz sollte nicht verschenkt werden. Dies ist ein heiliges Symbol der katholischen Kirche und kein modisches Accessoire.
  • Papstwitze sind ein absolutes Tabu!

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Rituale, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

Kommunikation/Geschäftsverhandlung:

  • Polen arbeiten beziehungsorientiert, für den Aufbau einer Geschäftsbeziehung gilt es erst mal, einen persönlichen Kontakt herzustellen. Sie bildet die Vertrauensbasis.
  • Geschäftsverhandlungen beginnen so auch nicht sofort mit dem eigentlichen Thema, sondern üblicherweise mit unverfänglichem Smalltalk, in dem aber ausgiebig über Familie und Herkunft Auskunft gegeben wird. Gleichzeitig dient der Smalltalk zum Informationsaustausch. Unverfängliche Themen sind hier immer evt. vorhandene polnische Verwandtschaft, nationale Helden wie Papst Johannes Paul II., Chopin oder der Dichter Adam Mickiewicz.
  • So entstehen wertvolle Beziehungen und Netzwerke. Nur eine gute persönliche Beziehung führt auch zu einer guten Geschäftsbeziehung. Arbeits- und Privatleben sind eng miteinander verknüpft.
  • Polen kommunizieren indirekt und äußern auch so Wünsche, Kritik und Beanstandungen eher in einer Umschreibung oder in Nebensätzen. Hier gilt es auf die Zwischentöne zu achten (Kunst der Diplomatie). Klare Worte werden eher als grobe Unhöflichkeit empfunden. Zum Teil ist dieses Verhalten auch auf die Geschichte zurückzuführen. Eine indirekte Kommunikation galt im sozialistischen Alltag als Vorsichtmaßnahme. Im Geschäftsalltag bedeutet dies aber auch, dass man auf polnischer Seite davon ausgeht, dass alle Informationen bereits auf diverse Kanäle des Beziehungsnetzwerkes eingeholt wurden.
  • Eine strikte Einteilung des Arbeitstages oder gar eines Auftrages ist nicht üblich. Viele Arbeitsvorgänge können gleichzeitig erledigt werden (polychrones Zweitgefühl). Was auf Außenstehende meist chaotisch oder unorganisiert wirkt, ist in Polen ein Ausdruck von hohes Flexibilität oder manchmal auch Improvisationskunst.
  • Pünktlichkeit wird erwartet und vorausgesetzt.

Hierarchie:

  • Der Einzelne definiert sich durch die Zugehörigkeit einer Gruppe (Gruppenorientierung) und akzeptiert die vorgegebenen Machtstrukturen.
  • Entscheidungen werden an oberster Stelle getroffen und nicht in Frage gestellt.
  • Senioritätsprinzip: Höhergestellte gegenüber Rangniedrigeren und Ältere gegenüber Jüngeren, Respekt und Anerkennung. Praktisch bedeutet dies, dass ohne Einverständnis des Seniorchefs kein Vertrag zustande kommt!
  • Achtung von Kompetenzverteilungen
  • Bei der jüngeren Generation gibt es eine leichte Werteveränderung durch die Öffnung zum Westen: Mitarbeiter können stärker in Entscheidungsprozesse einbezogen und werden ermutigt selbstständig und eigenverantwortlich zu arbeiten. 
  • Die Nennung von akademischen Titeln ist unverzichtbar!
  • Frauen werden nicht unbedingt in Führungspositionen akzeptiert. Es kann durchaus sein, dass die polnische Seite die Verhandlung mit einer Frau ablehnt.

Begrüßung/Anrede:

  • Grundsätzlich ist es ratsam sich durch eine dritte Person vorstellen zu lassen.
  • Bei der Vorstellung der eigenen Person ist Bescheidenheit angebracht, Polen verfahren so und erwarten das auch von ihrem Gegenüber. Mit seinen Fähigkeiten und Erfolgen sollte man auf keinen Fall prahlen!
  • Die förmliche Begrüßung erfolgt mit einem Händedruck. Frauen können, gerade von der älteren Generation durchaus mit einem Handkuss begrüßt werden.
  • Die Anrede erfolgt mit Herrn (Pan) oder Frau (Pani) mit Vornamen (die Anrede mit dem Nachnamen ist eher selten), was allerdings nicht mit dem Duzen gleichzusetzen ist! Wird ein akademischer Titel geführt, ist dieser unbedingt zu verwenden!
  • Bei einer förmlichen Begrüßung können Visitenkarten ausgetauscht werden.
  • Die Körperdistanz ist gering und es sollte ausreichend Abstand gewahrt werden. Zu naher Körperkontakt wird als unangenehm empfunden.
  • Während des Gesprächs Augenkontakt halten.
  • Männer und Frauen duzen sich im Geschäftsalltag nicht.

Geschäftsessen:

  • Polen sind sehr gastfreundlich und nutzen bei einem gemeinsamen Essen die Gelegenheit, ihren neuen Partner besser kennen zu lernen.
  • Geschäftliche Essen finden nur zwischen 16 und 18 Uhr statt, danach ist der Arbeitstag beendet. Geschäftliche Mittagessen sind unüblich.
  • Private Einladungen sind nicht ungewöhnlich und werden gern ausgesprochen. Hier gilt es die Kochkünste des Gastgebers (Gastgeberin) zu loben und keine Speisen zurück zu weisen.
  • In der Regel erscheint man mit 15 bis 20 Minuten Verspätung, damit der Gastgeber alles in Ruhe vorbereiten kann.
  • Während des Essens wird nicht über geschäftliche Belange gesprochen, dies erfolgt erst danach. Vorher unterhält man sich zwanglos und versucht eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.
  • Ein hoher Alkoholkonsum ist auch in Polen Standard. Männer trinken traditionell nur mit Männern, sodass Geschäftsfrauen zu den wichtigen Treffen nach dem Essen nicht mitgenommen werden. Eine Geschäftsfrau sollte sich daher unbedingt von einem Mann aus ihren Unternehmen begleiten lassen, der ihre Interessen in den sog. Männerdomänen vertreten kann. Beim Trinken geht es in Polen allerdings nicht darum, „mitzuhalten“. Polen akzeptieren es, wenn jemand ihren Trinkgewohnheiten nicht folgen kann.
  • Beim Essen wird der Ehrengast am Kopfende platziert. Bei Trinksprüchen auch unbedingt die offizielle Rangfolge beachten!
  • Als Gastgeschenke eignen sich Wein, Pralinen, ein Bildband oder eine Spezialität aus der eigenen Heimat. Es ist aber darauf zu achten, dass das Geschenk nicht zu teuer ist, damit dies nicht als Bestechungsversuch ausgelegt werden kann.
  • Gastgeschenke sollten hochwertig sein (gute französische Weine sind sehr beliebt oder bei Blumen ein üppiger Strauß von einem angesagten Floristen).

Kleidung:

  • Es wird großer Wert auf eine gepflegte Kleidung gelegt. Im geschäftlichen Bereich wird das klassische Businessoutfit erwartet: die Herren in Anzug und Krawatte, die Dame im Kostüm bzw. Hosenanzug.
  • In eleganten Restaurants, in Oper und Theater sind Anzug mit Krawatte bzw. Kleid angebracht. Bei Einladungen nach Hause Sakko und Krawatte, elegante Hosen oder Röcke. Bei festlichen Empfängen geht es nicht ohne Smoking bzw. Cocktail- oder Abendkleid. Jeans wären bei offiziellen oder geschäftlichen Anlässen unmöglich.
  • Entscheidend ist es nicht, sich nach der neusten Mode zu kleiden, sondern es wird gerade bei der älteren Generation auf ein gepflegtes Erscheinungsbild geachtet. Bei der jüngeren Generation wandelt sich das Bild, Statussymbole und bekannte Marken stehen immer mehr im Vordergrund.

Portugal

1. Allgemeine Informationen

Kriterien Staat: Portugal Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Portugiesische Republik
Lissabon
Portugiesisch
Euro/EUR
MEZ  - 1 h
41
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 10.278.100 82.740.888/2017
Fläche (km²) 92.226 km² einschl. autonome Regionen der Azoren und Madeira 357.580 km²
Einwohner (km²) 111,4 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) Überwiegend Portugiesen, Kapverder 0,1%. Brasilianer 0,1% Ausländeranteil in 2020: 4,7 % Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) 81 % katholisch, 15 % religionslos. Minderheiten von Protestanten, Muslimen und Juden Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit/180 Platz 10 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
95,4 % 99,9 %
Regierungsform Semipräsidentielle Demokratie Parlamentarische Demokratie
Staatsform Republik Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 21.159/2017 44.769/2017
Hafenstädte Porto Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Spanien Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 1,13/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 78,2/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 84,2/2016 83,1/2016
Erwerbsquote
Erwerbslosenquote (%)
58,2/2017
9,0/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben (% d. BIP) 5,1/2014 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 1,3/2016 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
73,8/2017 84,4/2017
Internet-Kürzel: .pt .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
113,9/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +351 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
10.681,1 Mill./2017 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
7.041,1 Mill./2017 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

1. Januar Neujahr
März/April Ostern
Der Ostersonntag richtet sich nach dem Mondkalender und ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr
04. April 2021 – 17. April 2022 – 09. April 2023
25. April Nationalfeiertag „Tag der Freiheit“ (Nelkenrevolution, Sturz der Diktatur)
1. Mai Tag der Arbeit
Mai/Juni Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag des Osterfestkreises, also am 39. Tag nach Ostersonntag gefeiert
13.Mai 2021 – 26. Mai 2022 – 18. Mai 2023
Pfingsten wird am 50. Tag des Osterfestkreises, also am 49. Tag nach Ostersonntag gefeiert
23. Mai 2021 – 5. Juni 2022 – 28. Mai 2023
10. Juni Nationalfeiertag in Gedenken an den Nationaldichters
Luiz de Camoes (1580)
13. Juni Fest des Schutzpatrons (Lissabon)
23. Juni Fest des Schutzpatrons (Porto)
15. August Maria Himmelfahrt
5. Oktober Gründung der Republik 1910
1. November Allerheiligen
1. Dezember Unabhängigkeitstag (Erinnerung an die Befreiung der spanischen Fremdherrschaft 1640)
8. Dezember Maria Empfängnis
25. Dezember Weihnachten

3. Geschichtliche Daten:

1139 Alfonso I. gründet das Königreich Portugal
1495-1521 Kolonialisierung v. Überseeländern Brasilien, Südafrika, Ostindien
1580-1640 Spanische Besetzung Portugals
1755 Lissabon wird von einem Erdbeben fast vollständig zerstört
1910 Ende der Monarchie
1926 Militärdiktatur unter General da Costa
1976 Verfassung mit sozialistischer Ausrichtung
1989 Verfassung mit sozialistischer Ausrichtung
1996 Auf Madeira wird die Mehrwertsteuer eingeführt.
1998 Einweihung der längsten Brückenkonstruktion in Europa mit 17.185 Metern, sie führt in Lissabon über den Tejo.
Liberalisiertes Abtreibungsgesetz tritt in Kraft. Da bei einem Referendum die Beteiligung nicht hoch genug ist, kann dieses Gesetz nicht verhindert werden.
1999 Portugal ist nun Mitglied der Europäischen Währungsunion. Ab 2002 heißt die neue Währung: Euro.
2004 Ehemaliger Premierminister Barroso wird Präsident der EU-Kommission.
2006 Neues Wahlgesetz schreibt eine Frauenquote von 33,3 % auf den Wahllisten vor.
2008 Das Ehescheidungsrecht wird liberalisiert.
2010 Gleichgeschlechtliche Ehen werden erlaubt.
2011 April: Regierung muss Finanzhilfen bei der EU beantragen.
Oktober: massive Proteste der Bevölkerung gegen die Sparmaßnahmen, u.a. Arbeitszeitverlängerung, Gehaltskürzung im öffentlichen Dienst, Erhöhung der Mehrwertsteuer. Ein Generalstreik folgt im November.
2012 Januar: Die Kreditwürdigkeit Portugals wird durch die Rating-Agentur herabgestuft.
Februar: Demonstrationen der Bevölkerung gegen die Sparmaßnahmen.
März: Erneuter Generalstreik.
September bis November: Die Regierung verzichtet zwar auf Gehaltskürzungen, es folgt ein weiterer Generalstreik und doch werden massive Steuererhöhungen beschlossen.
2013 Der Finanzminister tritt nach zahlreichen Demonstrationen mit Forderungen nach Neuwahlen zurück.
2014 Portugal verlässt den Euro-Rettungsschirm.
Socrates (ehemaliger Ministerpräsident) wird wegen Korruption, Geldwäsche und Steuerhinterziehung verhaftet.
2016 Neuer Staatspräsident ab März ist Marcelo Duarte Rebelo de Sousa.
2017 Neuer Generalsekretär der UN wird der ehemalige Ministerpräsident von Portugal, Antonio Guterres.
2019 Nach der Wahl bleibt der Sozialist Antonio Santos da Costa Ministerpräsident unter Staatspräsident Marcelo Duarte Rebelo de Sousa.
2020 Die aktive Sterbehilfe wird legalisiert.
Im September muss wegen der bedrohlichen Situation (hohe Todes- und Infektionsrate durch die Corona-Pandemie) die Notfallsituation bis hin zum Kathastrophenzustand angeordnet werden.
Im November erneuter Ausnahmezustand wegen der Corona-Pandemie.

4. Helden:

  • Alfons I. genannt Alfons der Eroberer (*25.Juli 1109 in Guimaraes; † 6.Dezember 1185 in Coimbra) Graf von Portucalia (1112-1139) und der erste König von Portugal (1139-1185), ging aber nicht nur als erster König des Landes, sondern ging auch als „der Eroberer“ in die portugiesische Geschichte ein. Ihm gelang es, die Gebiete südlich von Leiria von den Mauren zu erobern und sie dem Königreich Portugals hinzuzufügen
  • Fernando Pessoa (*13. Juni 1888 in Lissabon; † 30. November 1935 ebd.), portugiesischer Schriftsteller und Geisteswissenschaftler; einer der wichtigsten Dichter der portugiesischen Sprache und gehört zu den bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts.
  • Luís Vaz de Camões(*1524 vermutlich in Coimbra oder Lissabon, † 10. Juni 1579 in Lissabon) gilt als der Nationaldichter Portugals. Der höchste portugiesische Literaturpreis, Prémio Camoes, der seit 1989 jährlich verliehen wird, wurde nach ihm benannt.

5. Werte:

  • Portugals Geschichte ist geprägt von Seefahrern und Entdeckern und eben diese Geschichte hat sich dauerhaft auf die Kultur des Landes ausgewirkt: Die maurischen und orientalischen Einflüsse allgegenwärtig.
  • Nationalbewusstsein (Abgrenzung von Spanien)
  • Familienorientiert
  • Traditionsbewusstsein und Gemeinschaftssinn
  • Fado (traditionelle Musikform, die das Lebensgefühl und eine Sehnsucht nach vergangenen Zeiten ausdrückt à Heimweh der Seeleute und zugleich das Fernweh der Zurückgebliebenen, wie das nationale Trauma über den Untergang des einstigen Weltreiches)

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Kommunikation:

  • Vergleiche mit Spanien unbedingt vermeiden, vor allem wenn man sich der Unterschiede und Differenzen beider Länder nicht bewusst ist oder sie eventuell gleich setzt.
  • Fragen nach der beruflichen Position oder Karrierebestrebungen sowie die damit verbundenen persönlichen Finanzen oder gar Gehälter werden im öffentlichen Rahmen nicht thematisiert.
  • Analphabetentum, religiöse Ausübung oder gar Homosexualität sind keine Gesprächsthemen für Small Talk!
  • Keine offene Kritik äußern oder gar mit dem Finger auf eine Person zeigen.
  • Auch wenn in Portugal der Stierkampf inzwischen sehr umstritten ist, sollte er trotzdem weder im privaten noch im geschäftlichen Rahmen thematisiert und schon gar nicht öffentlich kritisiert werden! Dies könnte als grundsätzliche Kritik an Land und Leute verstanden werden.

Geschenke:

  • Ein persönliches Geschenk niemals ablehnen!
  • Wein ist kein ideales Gastgeschenk, es könnte den Gastgeber brüskieren bzw. sogar als Beleidigung gewertet werden (sollte der Wein dem Anlass entsprechend nicht angemessen ausgewählt worden sein!)

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Rituale, Nationale Rivalitäten, Einstellungen, Normen etc.)

Portugal/Spanien:

  • Zwischen Portugal und Spanien gibt es nicht nur sprachliche Unterschiede, sondern schon allein immense kulturelle. Während die Spanier als allgemein fröhlich gelten, sind die Portugiesen eher melancholisch, was sich besonders im Fado (siehe Punkt 5/Werte) zeigt.
  • Der Stierkampf in Spanien ist Ausdruck von Lebensfreude, der Held und das Individuum wird gefeiert, der Stier wird am Ende erfolgreich besiegt. In Portugal stehen hier viel eher der Gemeinschaftssinn und das Traditionsbewusstsein im Vordergrund. Als Ausdruck von Mut und Tapferkeit wird er in Portugal am Leben gelassen.
  • Grundsätzlich ist es ratsam, den Gastgebern zu signalisieren, dass man um die Unterscheide beider Länder weiß!

Geschäftsverhandlungen/Kommunikation:

  • Wie viele Südeuropäer arbeiten auch die Portugiesen beziehungsorientiert und leiten ihre Kontakte in der Regel mit persönlichen Gesprächen ein. Privates und Geschäftliches wird so selten getrennt. Unangenehm fällt jemand auf, der gleich mit Verhandlungsthemen eine Konversation beginnt. Generell beschnuppert man sich erst einmal
  • Der Kommunikationsstil ist eher indirekt und zeichnet sich durch vorsichtige Gesprächsführung aus, in der Kritik nicht offen geäußert wird. Direktes Anvisieren des Themas wirkt eher unhöflich.
  • Beziehungsnetzwerke sind unverzichtbar und werden gepflegt
  • Die portugiesische Kommunikation wird durch eine starke Emotionalität geprägt
  • Arbeitsabläufe verlaufen parallel nebeneinander her. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, wenn Verhandlungen unterbrochen oder Termine mehrfach verschoben werden. Abgabetermine werden nicht unbedingt eingehalten und eine kurzfristige Zielsetzung geht in der Regel vor eine langfristige Planung.
  • Im Geschäftsalltag wird Pünktlichkeit erwartet.

Hierarchien:

  • Portugal ist stark gemeinschaftlich orientiert, das Individuum zählt weniger als die Gruppe. Verantwortung wird so gemeinsam getragen.
  • Portugiesen verfügen über eine ausgeprägte Hierarchiestruktur. Im Geschäftsalltag bedeutet dies, dass die Entscheidungsgewalt allein beim Vorgesetzten liegt (à autoritärer Führungsstil)
  • Ebenfalls eine starke Kontrolle durch den Vorgesetzten, selbständiges Arbeiten ist selten bzw. auch weniger gewünscht.
  • Im Arbeitsalltag soll eine familiäre Atmosphäre geschaffen werden, in dem es zwar um den Austausch von Informationen gehen kann, aber nicht um eine gemeinsame Entscheidungsfindung.
  • Vorgesetzte in Unternehmen als auch im Lehrbereich werden als Autoritätspersonen angesehen und auch als solche anerkannt.

Begrüßung/Anrede:

  • Ein fester Händedruck im Geschäftsleben ist angebracht, unter Freunden begrüßt man sich mit einem Kuss auf die Wange.
  • Der letzte Name im Nachnamen (Portugiesen haben mehrere Nachnamen und Vornamen) wird in der Anrede benutzt. Akademische Titel werden mit Titel und Nachnahme verwendet.
  • Man unterscheidet die förmliche Anrede mit „o Señor/Señora“, das vertrauliche „tu“, das mit dem Duzen gleichzusetzen ist. Eine Zwischenform ist das „voce“ (Konjugation in der dritten Person Singular), in vielen konservativen Familien ist es durchaus noch üblich, dass die Kinder ihre Eltern siezen. Auf keinem Fall aber sollte vorschnell geduzt werden, auch wenn die Atmosphäre freundschaftlich erscheint.

Geschäftsessen:

  • Die wichtigste Mahlzeit der Portugiesen ist das Mittagessen und werden für geschäftliche Besprechungen genutzt. Grundsätzlich ziehen sich die portugiesischen Mahlzeiten nicht so sehr in die Länge, wie in anderen südeuropäischen Ländern, sodass auch eher früh zu Abend gegessen wird.
  • Beim Essen unbedingt den portugiesischen Portwein probieren!
  • Zum Abendessen stehen die sozialen Kontakte im Vordergrund, es wird also eher über Privates als über geschäftliche Themenbereiche gesprochen.
  • Im Restaurant wird die Rechnung zu gleichen Teilen geteilt oder einer der Anwesenden übernimmt die Gastgeberrolle und kündigt seine Einladung vorher an.
  • Einladungen nach Hause sind eher selten, die Portugiesen bevorzugen das Restaurant. Trotzdem sollte man mit einem Geschenk aufwarten. Mitbringsel aus der Heimat sind genauso angebracht, wie Blumen, Konfekt oder Whisky bzw. Cognac oder Wein dagegen nicht.

Kleidung:

  • Die Portugiesen kleiden sich modisch, aber doch konservativ.
  • Die Kleidung sollte dezent, aber dennoch elegant sein. Für die Herren bedeutet dies dunkler Anzug mit Krawatte oder Jackett (was auch bei größter Hitze nicht abgelegt werden sollte!), aber keine kurzärmeligen Hemden. Für die Frauen gilt ebenfalls ein dunkler Anzug oder Kostüm, wobei zu beachten ist, dass die Röcke immer Knielänge haben und Strümpfe getragen werden!
  • Auf gutes Schuhwerk wird ganz besonders geachtet, nicht gern gesehen werden Turnschuhe, Sandalen oder die in südlichen Regionen sehr beliebten Flip Flops.

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