Venezuela

1. Allgemeine Informationen:

Kriterien Staat: Venezuela Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Bolivarische Republik Venezuela
Caracas
Spanisch, 31 Regionalsprachen
Venezolanischer Bolivar/VEF
MEZ  - 5 h
96
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 32.605.000/2020 Projektion
27.228.000/2011 Zensus
82.740.888/2017
Fläche (km²) 916.445 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 35,6/2011 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) Venezolaner zu 75 bis 80 % europäisch-afrikanisch-indigener Abstammung, 15 bis 20 % europäischer und 3 bis 5 % afrikanischer Abstammung. Indigene 1,5 %
Ca. 51 % Mestizen/Morenos = Nachfahren von Europäern und Indigenen Latainamerikas. Ca. 43 % Weiße spanischer oder italienischer Herkunft. Ca. 3-4 % Schwarze oder Personen afrikanischer Herkunft. Indigene ca. 2-3 %. Viele Indigene leben an der Grenze zu Kolumbien sowie in den Bundesstaaten Amazonas und Bolivar, darunter auch viele zu den Yanomami zugehörig.
Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) 78 % Katholiken, 14 % Protestanten. Minderheiten von Muslimen, Juden und Stammesreligionen. Ca. 6 % ohne Konfession Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 147 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
95,4 % 99,9 %
Regierungsform Präsidialsystem Parlamentarische Demokratie
Staatsform Bundesrepublik Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 6.890/2017 44.769/2017
Hafenstädte Maracaibo, Puertocabello Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Brasilien, Kolumbien, Guyana Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 2,32/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 70,6/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 78,8/2016 83,1/2016
Erwerbsquote (%)
Erwerbslosenquote
63,6/2017
8,1/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben (% d. BIP) 6,9/2009 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 0,2/2015 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
60,0/2016 84,4/2017
Internet-Kürzel: .ve .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
76,6/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +58 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
1294,7 Mill./2013 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
20,0 Mill./2013 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

1. Januar Neujahrstag
Februar/März Der Karneval beginnt immer 40 Tage vor Ostern
11. Februar 2021 bis 17. Februar 2021 / 24. Februar 2022 bis 2. März 2022
16. Februar 2023 bis 22. Februar 2023
März/April Der Ostersonntag richtet sich nach dem Mondkalender und ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr
04. April 2021 – 17. April 2022 – 09. April 2023
19. April Tag der Unabhängigkeitserklärung
1. Mai Tag der Arbeit
Mai/Juni Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag des Osterfestkreises, also am 39. Tag nach Ostersonntag gefeiert
13.Mai 2021 – 26. Mai 2022 – 18. Mai 2023
Pfingsten wird am 50. Tag des Osterfestkreises, also am 49. Tag nach Ostersonntag gefeiert
23. Mai 2021 – 5. Juni 2022 – 28. Mai 2023
24. Juni Schlacht von Carabobo
05. Juli Unabhängigkeitstag/Nationalfeiertag, Unabhängigkeitserklärung 1811
24. Juli Geburtstag von Simon Bolivar
ehemaliger Präsident von Venezuela (1783-1830)
12. Oktober Kolumbustag
25. Dezember Weihnachten

3. Geschichtliche Daten:

1498 Christoph Kolumbus betritt bei seiner dritten Reise in die „Neue Welt“ zum ersten Mal den Boden Südamerikas an der Südküste der Halbinsel Paria gegenüber der Orinoco-Mündung. Auf dem Rückweg nach Hispaniola (Haiti) entdeckte er noch die Insel Margarita. Die eigentlichen Entdecker Venezuelas sind jedoch Amerigo Vespucci.
1811 Erklärte Francisco de Miranda (1750-1816) die Unabhängigkeit Venezuelas, doch bereits drei Jahre später erlangten die Spanier für kurze Zeit noch einmal die Herrschaft.
1821 Konnte Simón Bolívar (1783-1830), ein Kreole aus Caracas, in der entscheidenden Schlacht bei Carabobo nicht nur seiner Heimat, sondern dem ganzen spanischen nördlichen und mittleren Südamerika endgültig die Freiheit erkämpfen.
1830 Unabhängigkeit und Ausrufung der Republik Trotzdem keine stabile politische Lage mit autoritären Regimes.
1864 Das Land wird eine föderative Republik.
1958 Sturz des Diktators und Demokratisierung.
1999 Neue Verfassung und neuer Staatsname: Republica Bolivariana de Venezuela. Präsident wird Hugo Chavez.
2002 Militärputsch endet mit Absetzung von Chavez. Er kehrt aber nach Absetzung des Übergangspräsidenten wieder in sein Amt zurück.
2006 Chavez gewinnt erneut Präsidentenwahl. Seine Amtszeit währt bis 2013.
2008 Währungsreform: Bolivar wird durch den Bolivar Fuerte ersetzt (Währungsschnitt 1.000 zu 1).
2010 Vertrag mit Russland: In Venezuela soll ein Atomkraftwerk gebaut werden
2011 Aufgrund der Reaktorkatastrophe in Fukushima steigt Chavez aus Kraftwerk-Bauvorhaben aus.
Chavez erkrankt an Krebs und lässt sich in Kuba behandeln.
Starke Abwertung des Bolivar.
2012 Alle Goldreserven (160 Tonnen) sind aus dem Ausland zurück in Venezuela.
2013 Erneute Abwertung des Bolivar gegenüber dem US Dollar um 30 %.
Präsident Chavez erliegt seinem Krebsleiden. Sein Nachfolger wird Nicolas Maduro.
2014 Die Bevölkerung protestiert heftig gegen die neue Regierung.
2015 Parlamentswahlen
2016 Maduro verhängt Ausnahmezustand. Es herrscht Wirtschaftsnotstand und Nahrungsmittelnotstand. Das Ausland wird um humanitäre Hilfe gebeten.
Mehrere Abgeordnete können nach Gerichtsbeschluss ihr Mandat nicht antreten. Nicolas Maduro ist gezwungen, mehrmals die Ministerien neu zu besetzen. Die Bürger erwirken mit 1,5 Mio. Unterschriften einen Antrag zum Referendum zur Absetzung von Maduro.
2017 Januar: Erneute Umbildung des Kabinetts durch Maduro, der jetzige Vizepräsident Tarek El-Aissami übernimmt die Amtsgeschäfte.
März: wegen der allgemeinen Knappheit in der Versorgung wird sogar die UNO gebeten, Medikamente zu liefern.
Die schlechte wirtschaftliche Lage führt im Juli zu einem Generalstreik.
2018 Mai: Nach der Präsidentschaftswahl wird Maduro zwar für eine zweite Amtszeit bestätigt, doch wegen möchlicher Manipulation wird die Wahl von vielen Staaten nicht anerkannt.
August: Neue Währung, statt Bolivar Fuerte nun Bolivar Soberano (Währungsschnitt: 100.000 : 1).
Oktober: Ein aus Oppositionellen bestehendes selbsternanntes „Oberstes Gericht im Exil“ erklärt Maduro für abgesetzt.
2019

Januar: Der Oberste Gerichtshof in Caracas bestätigt Maduro als Präsident, aber das Parlament unter Juan Guaido akzeptiert diese Entscheidung nicht. Er fordert das Militär zur Rebellion auf und erklärt sich zum Übergangspräsidenten. Dieses wird von vielen lateinamerikanischen Staaten, auch von Kanada, den USA und Deutschland anerkannt.

2020 Januar: Juan Guaido wird offiziell als Parlamentspräsident bestätigt.
März: Die ersten Infektionen und Todesfälle der Corona-Pandemie werden bekannt und führen zu einer allgemeinen Ausgangssperre, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
März: Das US-Justizministerium stellt gegen Maduro Strafanzeige wegen Drogenhandel, Geldwäsche und Terrorunterstützung. US-Präsident Trump stellt 15 Mio. US $ zur Ergreifung Maduros und nochmals 10 Mio. US $ zur Verfügung, um seine vier Vertrauten zu ergreifen.
August: Unter dem Regime von Maduro inhaftierte Gegner, mehr als hundert, werden freigelassen. Es war vor allem unter dem Vorwand, die Pandemie zu bekämpfen, zu zahlreichen Verhaftungen von Journalsten, Anwälten, Personen aus dem Gesunheitswesen gekommen, die sich kritisch gegenüber der Regierung verhalten hatten.
Seit 2015 haben ca. fünf Millionen Personen wegen der kathastrophalen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse Venezoelas das Land verlassen.

4. Helden:

  • Simón Bolivar, (geb. 1783 in Caracas, gest. 1830 in Kolumbien) genannt „Der Befreier“. Er ist die Identifikation der lateinamerikanischen Unabhängigkeitsbewegung und auch heute noch von großer Bedeutung. Bolivar erreichte die Unabhängigkeit von der spanischen Kolonialmacht für Venezuela, Kolumbien, Panama, Ecuador, Peru und Bolivien.
  • Hugo Chávez (1954-2013), war von 1999 bis zu seinem Tod in 2013 venezolanischer Staatspräsident. Er wollte einen „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ gründen. Sein Vorbild für ein vereintes Südamerika war Simón Bolivar.

5. Werte

  • Die Ehre des Einzelnen ist unantastbar.
  • Der Nationalstolz ist sehr ausgeprägt.

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Religion:

Der überwiegende Anteil der Bevölkerung ist katholisch und lebt seinen Glauben auch.

Gruppenorientierung:

  • Gegenseitiger Respekt ist die Grundlage des Miteinanders.
  • Das Rollenverhalten von Männern und Frauen ist landestypisch, südamerikanisch geregelt und klar verteilt. In Venezuela gibt es aber schon eine höhere Anzahl von Frauen in höheren Stellungen.

Alltag:

Venezolaner sind direkt und offen. Sie sprechen oft laut und mit ausladenden Gesten.

Kommunikation:

Im Streit nie laut werden. Das Gegenüber muss die Chance haben, sein Gesicht zu wahren.

Körpersprache:

  • Auf Körpersprache und Mimik wird sehr geachtet.
  • Vor der Brust die Arme kreuzen oder eine Augenbraue hochziehen wird sofort als Ablehnung erkannt.
  • Bei der Begrüßung und in Gesprächen ist die körperliche Distanz sehr gering.
  • Nicht mit dem Zeigefinger auf Personen zeigen
  • Hände auf- und abwärts zu bewegen zeigt eine vulgäre Geste.
  • Ein, für uns lasziv erscheinender, Hüftschwung ist üblich.
  • Bitte nicht flüstern.

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Religion, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

  • Geduld (nicht Zeit) ist Geld.
  • Pünktlichkeit ist nicht der Normalfall, dafür eher Verspätungen bis zu einer Stunde. Sie selbst sind bitte immer pünktlich und bleiben gelassen.
  • Vermeiden Sie Termine vor Feiertagen oder dem Karneval.
  • Rechnen Sie mit Sprachschwierigkeiten, bestellen Sie einen Dolmetscher und lassen Sie alle relevanten Unterlagen übersetzen.
  • Aus Höflichkeit sollten Sie Höflichkeitsfloskeln und einige Redewendungen der Landessprache beherrschen.
  • Die Ehre des Einzelnen ist unantastbar. Formulieren Sie Kritik daher vorsichtig, werden Sie bei Enttäuschungen nicht persönlich.
  • Begrüßung/Anrede:

    • Zur Begrüßung reicht man sich die Hand. Wenn man sich kennt, klopfen Männer sich gegenseitig auf die Schulter, Frauen werden manchmal auch umarmt oder mit einem Küsschen begrüßt.
    • Wer einen Titel hat, wird bei offiziellen Anlässen mit dem Titel angesprochen und vorgestellt. Jeder Arzt ist „Doctor“. Wer keinen Titel hat, kann mit „Ingeniero“ oder „Licenciado“ gewürdigt werden.
    • Ansonsten besteht der Name aus drei Teilen: dem Vornamen, dem Familiennamen des Vaters, dem Familiennamen der Mutter.
    • Ihre Visitenkarten überreichen Sie an alle Beteiligten eines Meetings - und zwar mit der spanischen Seite zum Betrachter gewendet.

    Geschäftsessen:

    • Geschäftliche Besprechungen finden oft beim Business-Lunch statt. Aber frühestens beim Kaffee wird Geschäftliches angesprochen.
    • Der Gastgeber zahlt üblicherweise die Rechnung komplett.
    • In Ausnahmefällen wird die Summe durch die Anwesenden geteilt und mindestens 10 % für den Kellner mit eingerechnet.
    • Mit europäischen Tischsitten liegen Sie immer richtig.
    • Smalltalk über Sport, Familie oder Geschichte des Landes sind immer richtig. Politische Themen sollten vermieden werden.
    • Es wird oft Alkohol gereicht. Vorsicht: nie betrunken werden.
    • Falls Sie zum Geschäftsessen einladen, ist es sehr wichtig, ein sehr gutes Restaurant zu wählen, damit der Gast sich geehrt fühlt.

    Bekleidung:

    • Korrekt heißt in Lateinamerika im Wesentlichen konservativ. Männer erscheinen zu einer geschäftlichen Verabredung im dunklen oder grauen Anzug und behalten außer bei Entlastung durch den Gastgeber ihr Jackett an.
    • Damen kleiden sich ebenfalls formell, allerdings etwas freizügiger als in Europa. Schmuck und Accessoires vervollständigen das Outfit. Röcke und Kleider werden bevorzugt getragen.
    • Korrekt heißt auch: Bringen Sie in der heißen Jahreszeit genügend Kleidung zum Wechseln mit. Gepflegtes Aussehen ist wichtig.

    Private Einladungen:

    • Sind Sie in einen Privathaushalt eingeladen, dürfen Sie dies als Ehre interpretieren.
    • Verspäten Sie sich auf jeden Fall um eine Stunde, es sei denn, Sie sind extra auf pünktliches Erscheinen hingewiesen worden.
    • Bringen Sie den Kindern Süßigkeiten mit und dem Gastgeber einen Whisky oder deutschen Wein. Die Dame des Hauses ist sehr über eine Orchidee erfreut.
    • Lassen Sie einen Rest auf dem Teller zurück, um zu zeigen, dass Sie genügend bekommen haben.
    • Brechen Sie als Gast frühestens eine halbe Stunde nach dem Ende des Essens auf.
    • Gäste danken in den Tagen nach der Einladung, schriftlich oder per Telefon.

    Vereinigte Arabische Emirate

    1. Allgemeine Informationen:

    Kriterien Staat: Vereinigte Arabische Emirate Zum Vergleich: Deutschland
    Genaue Bezeichnung
    Hauptstadt
    Amtssprache
    Währung
    Zeitzone
    HDI/Rang von 189
    Human Development Index
    Vereinigte Arabische Emirate / VAE
    Abu Dhabi
    Arabisch
    VAE Dirham/AED
    MEZ  +3 h
    35
    Bundesrepublik Deutschland
    Berlin
    Deutsch
    Euro/EUR
    MEZ
    4
    Bevölkerungszahl 9.890.000/2020 Schätzung UN 82.740.888/2017
    Fläche (km²) 83.600 km² einschl. Inseln 357.580 km²
    Einwohner (km²) 118,3 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
    Ethnien (%) Ca. 33 % Araber, 61 % Asiaten, 5 % Iraner, insgesamt setzt sich die Bevölkerung aus ca. 200 Staaten zusammen. Die einheimische Bevölkerung besteht aus ca. 40 Stämmen, die zum Teil noch nomadisch leben./2016 Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
    Religion (%) Islam ist Staatsreligion. Es gilt das Islamische Recht (Scharia), überwiegend Sunnitische Muslime 80 %, Schiiten 16 %. andere Glaubensrichtungen, u.a. Hindus, Sikks, auch Christen Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
    Indikatoren Pressefreiheit von 180 Platz 131 Platz 3
    Lesefähigkeit
    > 15 Jahre
    93,8 % 99,9 %
    Regierungsform Föderation autonomer Emirate (Bundesstaat) Parlamentarische Demokratie
    Staatsform Konstitutionelle Monarchie Parlamentarische Bundesrepublik
    BIP/Einwohner US $ 382,6/2017 44.769/2017
    Hafenstädte Abu-Dhabi, Dubai (Jebel Ali), Dubai (Mina Rashid), Fujairah, Khor Fakkan, Sharjah Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
    Nachbarstaaten Oman, Saudi-Arabien Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
    Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 1,75/2016 1,5/2016
    Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 76,6/2016 78,3/2016
    Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 78,8/2016 83,1/2016
    Erwerbsquote (%)
    Erwerbslosenquote
    79,7/2017
    1,7/2017
    60,5/2017
    3,7/2017
    Öffentliche Bildungsausgaben (% d. BIP) 1,1/1997 4,9/2014
    Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 1,0/2016 2,9/2016
    Internetnutzer
    (je 100 Einw.)
    94,8/2017 84,4/2017
    Internet-Kürzel: .ae .de
    Mobilfunkverträge
    (je 100 Einw.)
    210,9/2017 129,1/2017
    Internat. Tel. Vorwahl: +971 +49
    Einfuhr aus Deutschland
    US $
    12.594,5 Mill./2016 1.173,6 Mrd./2017
    (Wareneinfuhr insgesamt)
    Ausfuhr nach Deutschland
    US $
    751,6 Mill./2016 1.450,2 Mrd./2017
    (Warenausfuhr insgesamt)

    2. Feiertage/Festtage:

    1. Januar Neujahrstag
    20. Januar Al-Hijra (Islamisches Neujahr)
    März/Mai Der Ramadan (Fastenmonat der Muslime) ist immer der neunte Monat nach dem islamischen Mondkalender
    13. April bis 12. Mai 2021 – 2. April bis 1. Mai 2022 – 22.März bis 20.April 2023
    Fastenbrechenfest, auch Ramadanfest
    13.-15.5.2021 – 2.-4.5.2022 – 21.23.4.2023
    Juni/August Opferfest (Eid-al-Adha)
    20.-22.7.2021 – 9.-11.7.2022 – 28.-30.6.2023
    Islamisches Neujahr
    10.8.2021 – 30.7.2022 – 19.7.2023
    Ashura-Fest (Fasten- und Rettungstag des Propheten Moses)
    18.8.2021 – 8.8.2022 – 28.7.2023
    20. Juli Leilat al-Meiraj (Aufstieg des Propheten)
    6. August Machtübernahme von Scheich Said Bin Sultan Al Nahyan
    September/Oktober Mawlid (Geburtstag des Propheten Mohammed)
    18.10.2021 – 8.10.2022 – 27.9.2023
    2. Dezember Nationalfeiertag, 1971 Unabhängigkeit und Föderationsgründung

    Die islamischen Feiertage werden nach dem Mondkalender berechnet und verschieben sich daher von Jahr zu Jahr.

    3. Geschichtliche Daten:

    17. Jahrhundert Der südliche Bereich des Persischen Golfes wird als Piratenküste gefürchtet. Zentren waren dabei die Häfen Schardscha und Ra’s al-Chaima, die auch heute noch bestehen.
    1780 Die Macht der Beduinen Qawasim ist so stark gewachsen, dass sie große Teile der persischen Südküste beherrschten und mit ihrer Flotte den Handel Omans bedrohten.
    1806-1820 Verbündung Omans mit Britannien, schließlich Unterwerfung der Scheichtümer und Ende der Piraterie. Dadurch kamen die Scheichtümer unter britisches Protektorat und Oman konnte seine Gebietsansprüche nicht durchsetzen.
    Abu Dhabi (gegründet 1761) und Dubai (gegründet 1833) entwickeln sich zu Zentren der Perlenfischerei und werden zu wichtigen Handelsplätzen
    1930 Zusammenbruch des Zuchtperlenmarktes, nachdem Japan ebenfalls auf den Markt drängt
    1960 Neue wirtschaftliche Entwicklung durch erste Erdölfunde
    02.12.1970 Großbritannien entlässt die Emirate als Vereinigte Arabische Emirate in die Unabhängigkeit, wobei das Emirat Abu Dhabi die Führungsrolle übernimmt
    1981 Gründung des Golf-Kooperationsrates mit Saudi-Arabien, Katar, Bahrain, Kuwait und Oman
    1990/1991 Zweiter Golfkrieg, Verstärkung der Westbindung der Emirate
    Verteidigungsabkommen mit Großbritannien und den USA
    2004 Tod des Scheichs Said Ibn Sultan Al Nahayan, erstes Staatsoberhaupt und Emir von Abu Dhabi. Sein Nachfolger wird sein Sohn Scheich Khalifa Ibn Said Al Nahayan
    2009 Grundsteinlegung für die Ökostadt Masdar City. Bis 2016 soll hier eine exemplarische Stadt der Zukunft entstehen, die kein CO² und keinen Abfall produzieren soll. Der Energiebedarf soll zu 100 % aus erneuerbaren Energien gedeckt werden, private PKWs werden nicht mehr zugelassen, für den öffentlichen Verkehr sind Elektrobusse geplant. Voraussichtliche Einwohnerzahl 50000, Kosten ca. 22 Mrd. US $.
    In Dubai wird die erste Untergrundbahn am Persischen Golf eröffnet
    2010 In Dubai wird das höchste Gebäude der Welt (828 m) das Burj Khalifa eröffnet.
    Beim Besuch der Bundeskanzlerin Angela Merkel werden mehrere bilaterale Abkommen geschlossen.
    2014 VAE fliegen Luftangriffe gegen die Terrororganisation „Islamsicher Staat“ in Syrien.
    2015 VAE beteiligen sich mit Saudi-Arabien ebenfalls an Luftangriffen gegen IS-Rebellen in Jemen.
    Für die VAE besteht im Schengenraum keine Visumpflicht mehr.
    2016 Das Militär bendet seinen Einsatz im Jemen.
    2017 Die diplomatischen Beziehungen zu Katar werden wegen Unterstützung von islamitischen Terrororganisationen abgebrochen; im Einklang mit Saudi-Arabien, Bahrain, Jemen und Ägypten.
    2019 Papst Franziskus (erster Besuch eines Papstes) hält Messen für viele katholische Gläubige ab, aber ebenso für indische und philippinische Gastarbeiter.
    Khalifa bin Sajid Al Nahyan wird nach der Parlamentswahl als Staatsoberhaupt bestätigt.
    2020 Die erste von den VAE gebaute Mars-Sonde wird von Japan aus gestartet und soll im Februar 2021 ihr Ziel erreichen.
    Das erste Atomkraftwerk wird in Betrieb genommen.

    4. Helden:

    Mohammed (*570 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina): Begründer/Religionsstifter des Islam. Mohammed wird von den Muslimen in der Reihe der Propheten als der historisch letzte angesehen, dem mit dem Koran die Offenbarung Gottes (Allahs) herab gesandt wurde (Siegel der Propheten)

    5. Werte:

    • Familienorientierung, enger Gruppenzusammenhalt mit gemeinsamen Werten und Normen
    • Ehre – Würde – Reputation
    • Strenge Einhaltung der islamischen Regeln und Gebräuche in allen Formen und Bereichen des täglichen Lebens.
    • Abgrenzung der Lebensbereiche von Mann und Frau, Familie und Clan
    • Solidaritätsprinzip

    6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

    Religion:

    • Männer sollten Blickkontakt zu einheimischen Frauen meiden.
    • Das Bilderverbot respektieren und Menschen nicht öffentlich und schon gar nicht ungefragt fotografieren.
    • Während des Fastenmonats sollte man tagsüber in der Öffentlichkeit weder essen oder trinken noch rauchen. Alkohol darf auf öffentlichen Plätzen oder Straßen nicht getrunken werden.
    • Ebenso sollte geschäftliche Termine nicht in diesem Zeitraum vereinbart werden.
    • Beim Essen die linke, unreine Hand nicht benutzen! Die linke Hand gilt als unrein, da mit ihr die Körperhygiene vollzogen wird.
    • Mit der linken Hand auf jemanden zu zeigen gilt als äußert unhöflich
    • Betende weder beobachten noch fotografieren!

    Gruppenorientierung:

    Die soziale Sicherheit erfolgt in der Gruppe, d.h. der Einzelne muss sich und seine Interessen der Gruppe unterordnen. Die arabisch-islamisch Gesellschaftsordnung teilt sich in eine Innen- und eine Außengruppe (Familie und nähere Verwandte = Innengruppe, Stamm = väterliche Abstammungsgruppe, der stets Vertrauen, Loyalität und Solidarität entgegengebracht wird. à Familie gegen den Rest der Welt).

    Alltag:

    • Verboten sind Pornographie, jüdische Propaganda, Schriften und Medien, die unvereinbar mit den religiösen, kulturellen, politischen und moralischen Werten der VAE sind, Alkohol, Trunkenheit und Drogen sowie das Fotografieren von militärischen Einrichtungen
    • Ebenso darf innerhalb der Moscheen nicht fotografiert werden!
    • Prostitution, sowie Homosexualität oder auch homosexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit sind strafbar. Grundsätzlich ist es ratsam, in der Öffentlichkeit zurückhaltend aufzutreten und auf religiöse, kulturelle und gesellschaftliche Traditionen Rücksicht zu nehmen.
    • Von Protestveranstaltungen oder gar Demonstrationen unbedingt zurückhalten!
    • Frauen und Männer berühren einander nicht in der Öffentlichkeit. Frauen ist der Kontakt nur zum Ehemann oder zu nahen männlichen Verwandten gestattet!
    • Das Zusammenleben von unverheirateten Partnern, aber auch schon das gemeinsame Übernachten in einem Zimmer wird strafrechtlich verfolgt, sofern es der Polizei oder anderen Behörden gemeldet wird. Auch für Nicht-Moslems wird keine Ausnahme gemacht!

    Kommunikation:

    • Nie von Mohammedanern sprechen, sondern von Moslems oder Muslimen.
    • Religiöse Themen brauchen nicht umgegangen werden, allerdings sollte man auf einen kritischen Unterton verzichten.
    • Keine Fragen oder Auskünfte über die Ehefrauen!
    • Der Gastgeber sollte grundsätzlich nicht zu Themen befragt werden, zu denen er sich nicht äußern kann. Unwissenheit ist gleich bleibend mit einem Gesichtsverlust!
    • Eile und Hektik gelten als unhöflich! Bei Geschäftsterminen ist Geduld und Zeit oberstes Gebot!

    Körpersprache:

    • Den Daumen nach oben zeigen ist kein OK-Zeichen, sondern in der islamischen Welt ein obszönes Zeichen!
    • Zeigt man mit dem Finger auf eine Person, kann dies als Angriff gewertet werden.
    • Berührungen von sich aus meiden.
    • Einer Frau niemals die Hand zur Begrüßung reichen.

    7. Besonderheiten:

    (Sprache, Körpersprache, Kleidung, Religion, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

    Religion: Grundpfeiler des Islam:

    • Glaubensbekenntnis: Mit dem Glaubensbekenntnis erklärt sich ein Muslim der Islamischen Gemeinschaft mit allen Konsequenzen zugehörig. Glaubensverrat oder eine Abkehr davon werden mit der Todesstrafe gesühnt.
    • Gebet: Ein Muslim betet fünfmal am Tag (morgens, mittags, nachmittags, abends und nachts). Er wendet sich dabei in Richtung Mekka, in Gedenken an den Ort, an dem Mohammed die Offenbarung erfuhr.
    • Ramadan: Während des Fastenmonats Ramadan verzichten die Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr. Ausgenommen sind Schwangere, Reisende, Kinder, Kranke und Reisende, die aber nach Möglichkeit eine soziale Ersatzleistung erbringen sollten.
    • Sozialsteuer: Vorgeschriebene Sozialleistung (Errichtung von Almosen), im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten.
    • Pilgerfahrt nach Mekka: Einmal in seinem Leben sollte ein Muslim nach Mekka reisen. Danach darf er den Ehrentitel „haddsch“ tragen

    Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

    • Grundsätzlich müssen alle Firmen zu mindestens 51% einem Emirati gehören. Dieses Gesetz soll sicherstellen, dass nur ein Einheimischer in einer Führungsposition sitzen kann.
    • Beziehungsorientierte Geschäftskultur, in der Harmonie und die Wahrung des Gesichts einen sehr hohen Stellenwert haben!
    • Vertragsverhandlungen finden auf persönlicher Ebene statt, sodass private und geschäftliche Interessen miteinander verschmelzen. So ist der Aufbau von persönlichen Kontakten unverzichtbar und ohne ein gut funktionierendes Netzwerk werden Geschäftsverhandlungen kaum zum Abschluss kommen.
    • nur eine gute persönliche Beziehung garantiert eine gute geschäftliche Beziehung! Die Einführung durch eine dritte, angesehene Persönlichkeit kann sehr hilfreich sein.
    • Präsens vor Ort und das nach Möglichkeit nicht mit ständig wechselnden Mitarbeitern (Personenorientierung)!
    • Flexibilität im Geschäftsalltag: was einfach übersetzt bedeutet, dass Zeit etwas Relatives, von Gott gegebenes in den arabischen Golfstaaten ist. Verzögerungen und Verspätungen werden so nicht als Zeitverlust angesehen. Planungen können kurzfristig sein und unter Umständen auch spontan geändert werden (Improvisationsvermögen). Oft ist ein hohes Maß an Geduld gefordert, um auf den richtigen Zeitpunkt zu warten.
    • Ein wichtiger Grund für Verspätungen können Familienangelegenheiten sein, denen stets die oberste Priorität eingeräumt wird!
    • Als Europäer oder gar als Deutscher sollte man aber pünktlich zu Geschäftsterminen erscheinen, da dies erwartet wird. Eine unentschuldigte Verspätung könnte als Missachtung gedeutet werden.
    • Projekte sind nicht an feste Arbeitszeiten gebunden (auch nach Feierabend erreichbar)
    • Kritik nur indirekt äußern, um den Partner nicht zu verletzen und vor allem um sein Gesicht zu wahren! Bei Konflikten ist es ratsam, einen Vermittler herbei zu ziehen. Ziel eines Vermittlungsversuchs ist dann für alle Beteiligten ein guter Kompromiss.
    • Ausgeprägte Mimik und Gestik im Gespräch
    • Zum Smalltalk eignen sich Themen wie Sport Soccer, spezielle Sportarten wie Pferde- und Kamelrennen sowie die Falken-Jagd), vielleicht gemeinsame Bekannte und geschäftliche Themen. Grundsätzlich sollte Gemeinsamkeiten hervorgehoben werden. Auf keinen Fall Fragen stellen, von denen keine Antworten zu erwarten sind oder den Gegenüber in Verlegenheit bringen könnten. Unwissenheit bedeutet Gesichtsverlust!
    • Wenn das “Feilschen“ in Nordeuropa vielleicht einen negativen Beigeschmack hat, so ist es aber in orientalischen Kulturen ein wichtiger Bestandteil des Geschäftslebens. Hier gibt es keine generelle Richtlinie oder eine konkrete Zielsetzung, ebenso wenig wie die Vorannahme, dass Verhandlungspartner sich in der Mitte zwischen Forderung und Gebot treffen sollten. Als neuer Geschäftspartner sollte man sich eine Grenze setzen und innerhalb dieses Rahmens verhandeln. Drohen die Verhandlungen ins Stocken zu geraten oder gar zu scheitern, ist es ratsam, einen Vermittler hinzuzuziehen.
    • Auf eine aufrechte Haltung achten. Wer gebückt daher kommt, steht ohne Rückgrat da!
    • Schweigern ist Teil der Verhandlungen und sollte unbedingt respektiert werden.
    • Internet: Der Internetzugang ist nur über die staatliche Telefongesellschaft Etisalat und die Tochtergesellschaft möglich. Diese halten das Monopol auf alle Internetverbindungen und ermöglichen die Zensur der Inhalte. Offiziell soll damit nur der Zugang zu pornographischem Material verhindert werden, tatsächlich werden dadurch aber auch viele andere Seiten gesperrt, die unter Umständen die islamische Kultur verletzen (wie z.B. ausländische Seiten, die Glücksspiele anbieten, Kochrezepte mit Schweinefleischgerichten).

    Hierarchie:

    • Strenge hierarchische Strukturen, der sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Bereich seine Anwendung findet. Autorität hängt in erster Linie von biologischen Faktoren ab, d.h. innerhalb der Familie genießt der Vater die höchste Autorität.
    • Unangefochtene Autorität und Respekt gegenüber Ranghöheren, die sich durch einen autoritären Führungsstil auszeichnen. Durch diese steile Hierarchieform ist auch hier wieder der Aufbau eines sozialen Netzwerkes wichtig, um in seinem Arbeitsbereich arbeiten zu können. Allerdings ist es nicht üblich, den Einzelnen in Entscheidungsprozessen zu übergehen. Im Gegenteil, jeder Beteiligte wird befragt. Die Macht und die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen liegt dann aber in der Hand nur weniger, eben jener, die an der Spitze arbeiten. So gestalten sich Entscheidungsprozesse oftmals sehr langwierig und schwierig.
    • Bei Verhandlungen auf Gleichrangigkeit achten, sodass von arabischer Seite kein Gefühl der Minderwertigkeit entsteht.
    • „Die Frauen blühen nur im Verborgenen“. Dies mag generell auch für die VAE gelten, doch zeigt man sich außerhalb des familiären Umfeld bisweilen liberaler und nähert sich den westlichen Strukturen an. So gehören dem Kabinett von Scheich Muhammad vier Frauen an. Trotzdem gilt zu beachten, dass die Frau sich unterordnet und sich in der Öffentlichkeit nur verschleiert zeigen darf.

    Begrüßung/Anrede:

    • Ein Muslim begrüßt den andern mit „As-Salam’alaykum“ (Friede sei mit euch) und erhält als Antwort: „Alaykum as-Salam“ (Mit euch sei Friede). Dieser Gruß gilt inzwischen nicht mehr nur für Gläubige! Die Anrede erfolgt mit Titel und Nachnamen, wobei auch Titel und Vorname üblich möglich sein können. Es ist ratsam, rechtzeitig nachzufragen und sich die richtige und im individuellen Fall gewünschte Anrede sogar aufschreiben zu lassen.
    • Die normale Begrüßung erfolgt mit einem neutralen Tagesgruß, wobei man als Gast blumigen Segenswünschen bedacht wird und man sich nach dem Befinden erkundigt. Diese Frage ist positiv zu beantworten, ebenso die nach dem der Familie. Als Gast sollte man diese Frage ebenfalls stellen, dabei aber niemals nach den Frauen fragen! Bei der Verabschiedung ist darauf zu achten, dass man sein Bedauern über den Abschied zum Ausdruck bringt.
    • Geringe Körperdistanz: Freundschaftliche Berührungen unter Männern sind üblich. Zur Begrüßung unter Männern wird häufig die rechte Hand gehalten und die linke auf die Schulter des Gegenübers gelegt.
    • Wangenküsse unter Männern sind Zeichen gleichen Ranges, Untergebene küssen als Zeichen der Achtung die Hand des Höherrangigen. Frauen werden häufig nicht einmal vorgestellt.
    • Der Austausch von Visitenkarten ist wichtig!

    Geschäftsessen:

    • Grundsätzlich ist die gute Behandlung der Gäste sehr eng mit dem eigenen Ansehen verknüpft. Die Gastfreundschaft gilt als Tugend und ist der Grundstein einer jeglichen Beziehung, was sich besonders in einer ausgeprägten Hilfsbereitschaft und der Generosität manifestiert.
    • Einladungen zum Essen werden gerne ausgesprochen aber auch angenommen, wobei die Gästezahl nicht immer klar definiert ist, da häufig Freunde oder Verwandte mitgebracht werden. Für die Menüauswahl ist daher ein Buffet angebrachter. Dabei aber beachten, dass Schweinefleisch und Alkohol nicht angeboten werden dürfen!
    • Speisen und Getränke sollten immer wieder angeboten werden, auch wenn eine Ablehnung erfolgt. Dies gilt als Zeichen von Großzügigkeit und Gastfreundschaft.
    • Unmittelbar nach dem Essen und dem Kaffee brechen die Gäste auf.
    • Bei einer Einladung in einen privaten Haushalt, sollte man wissen, dass es in traditionellen Haushalten üblich ist, Privaträume ohne Schuhe zu betreten!
    • Es ist nicht üblich, dem Gastgeber ein Geschenk mitzubringen, das man der Einladung folgt ist schon Ehre genug. Vorsicht auch bei allzu offensichtlicher Bewunderung. Unter Gastfreundschaft versteht man, dem Gast das Beste zu bieten, das heißt aber auch, dass Gegenstände so nach Landessitte verschenkt werden.
    • Bei einer Einladung ins Restaurant zahlt immer derjenige, der einlädt. Die Rechnung zu teilen ist nicht üblich, es ist vielmehr eine Ehre, die Rechnung zahlen zu dürfen.
    • Sonderfall Ramadan: Neben dem Glaubensbekenntnis, dem Gebet, der Almosen und der Pilgerfahrt, ist wie bereits erläutert das Fasten eine der fünf Säulen des Islams. Das Fasten nimmt Einfluss auf das tägliche Leben. Daher ist es ratsam, eine Geschäftsreise nicht in diesen Zeitraum zu legen. Lässt sich dies nicht vermeiden, sollte man bedenken, dass man in Gegenwart eines fastenden Moslems vor Sonnenuntergang weder zu essen, noch zu trinken oder zu rauchen hat. Dies ist dem fastenden Moslems nur in der Zeit zwischen Sonnenuntergang und dem Morgengrauen erlaubt. Nach dem Fastenbrechen sollten Glückwünsche in schriftlicher oder mündlicher Form erfolgen.
    • Wenn auch eine strikte Geschlechtertrennung vorherrscht, heißt das nicht, dass die Frauen nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Im Gegenteil, die Frauen der Ober- und Mittelschicht sind gesellschaftlich sehr aktiv, westliche Frauen werden durchaus in ihre privaten Wohnhäuser eingeladen. In der Regel leben die Frauen aber zurückgezogen und haben so gut wie gar keinen Kontakt zu anderen europäischen Frauen. Die meisten gesellschaftlichen Veranstaltungen sind ausschließlich Männern vorbehalten. Unter sehr konservativen saudischen Männern werden in Gesprächen weibliche Familienmitglieder nicht einmal erwähnt. Als Gast sollte man daher auch in dieser Richtung keine Fragen stellen.

    Bekleidung:

    • In den VAE gibt es keine islamische Bekleidungsvorschrift, wie etwa in anderen arabischen Golfstaaten. Allerdings wird nach wie vor die traditionelle Kandura (ein knöchellanges weißes Hemd aus Baumwolle oder Wolle)bevorzugt und die meisten der einheimischen Frauen tragen die Abaja, ein schwarzes Übergewand, das den Körper verhüllt. Beide Kleidungsstücke dienen als wirksamer Schutz gegen die Hitze. Jugendliche richten sich dagegen oft nach den westlichen Modetrends.
    • Westliche Geschäftspartner tragen lange Hosen und ein langärmeliges Hemd im privaten Rahmen, bei Geschäftstreffen Sakko und Krawatte. Ketten werden in der Regel nicht so gern gesehen oder sollten wenn überhaupt, eher unter dem verschlossenen Oberhemd getragen werden. Grundsätzlich ist auffällige Kleidung zu vermeiden!
    • Westliche Frauen sollte eine dezente Kleidung in gedeckten Farben bevorzugen. Dabei sollten die weiblichen Rundungen gut kaschiert werden und auf jeden Fall Arme, Schultern und Knie bedecken. Dafür eignen sich längere Röcke sind besser als kurze und auch besser als Hosen. Eine Kette mit Kruzifix sollte nicht im offenherzigen Ausschnitt baumeln und der Verzicht auf einen aufreizenden Bikini am öffentlichen Strand ist selbstverständlich. Außerdem werden Make-up, lackierte Fingernägel und gefärbtes Haar von streng gläubigen Muslimen negativ bewertet, wobei ein schweres Parfüm allerdings akzeptiert wird.
    • Wenn Frauen auch in der Öffentlichkeit in der Regel weit geschnittene Kleider tragen, so müssen sie sich dieser Einschränkung in den privaten Räumen nicht unterwerfen. Gegenüber weiblichen westlichen Gästen kann es sein, dass sie sich in ihrer Anwesenheit ebenso bedeckt wie in der Öffentlichkeit geben oder gar so freizügig wie ihre Geschlechtsgenossinnen.
    • Grundsätzlich sollten sich Frauen auf keinen Fall über die Kleidungsvorschriften hinweg setzen!

    Vereinigte Staaten von Amerika

    1. Allgemeine Informationen

    Kriterien Staat: USA Zum Vergleich: Deutschland
    Genaue Bezeichnung
    Hauptstadt
    Amtssprache
    Währung
    Zeitzone
    HDI/Rang von 189
    Human Development Index
    Vereinigte Staaten
    (Nord-Amerika)
    Washington
    Englisch, Spanisch (regional)
    US Dollar/USD
    MEZ  -6h bis -11h
    13
    Bundesrepublik Deutschland
    Berlin
    Deutsch
    Euro/EUR
    MEZ
    4
    Bevölkerungszahl 329.660.000 (Stand 2019) 82.740.888/2017
    Fläche (km²) 9.629.091 km² 357.580 km²
    Einwohner (km²) 34 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
    Ethnien (%) Weiße 76,5 %, Schwarze 13,4 %, Asiaten
    5,9 %, Indianer und Inuit 1,3 %, andere 2,9 %
    Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
    Religion (%) Protestanten 46,5 %, röm. kath. 20,8 %, Juden 1,9 %, Mormonen 1,6 %, Muslime 0,9 % und andere, z. B. Zeugen Jehovas, Buddhisten und Hinduisten Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
    Indikatoren Pressefreiheit von 180 Platz 45 Platz 3
    Lesefähigkeit
    > 15 Jahre
    99,9% 99,9 %
    Regierungsform Präsidialsystem Parlamentarische Demokratie
    Staatsform Präsidiale Republik mit bundesstaatlicher Verfassung Parlamentarische Bundesrepublik
    BIP/Einwohner US $ 59.792/2017 44.769/2017
    Hafenstädte Boston, Chicago , New York, Houston, Los Angeles, San Francisco und Seattle Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
    Nachbarstaaten Kanada, Mexiko Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
    Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 1,8/2016 1,5/2016
    Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 76,3/2016 78,3/2016
    Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 81,2/2016 83,1/2016
    Erwerbsquote
    Erwerbslosenquote (%)
    61,9/2017
    4,4/2017
    60,5/2017
    3,7/2017
    Öffentliche Bildungsausgaben (% d. BIP) 5,0/2014 4,9/2014
    Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 2,7/2016 2,9/2016
    Internetnutzer
    (je 100 Einw.)
    76,2/2016 84,4/2017
    Internet-Kürzel: .us .de
    Mobilfunkverträge
    (je 100 Einw.)
    122,0/2017 129,1/2017
    Internat. Tel. Vorwahl: +1 +49
    Einfuhr aus Deutschland
    US $
    119.991,4 Mill./2017 1.173,6 Mrd./2017
    (Wareneinfuhr insgesamt)
    Ausfuhr nach Deutschland
    US $
    53.497,5 Mill./2017 1.450,2 Mrd./2017
    (Warenausfuhr insgesamt)

    2. Feiertage/Festtage:

    New Year’s Day 1. Januar
    Martin Luther King Day Dritter Montag im Januar
    Washington’s Birthday
    April
    Dritter Montag im Februar
    Der Ostersonntag richtet sich nach dem Mondkalender und ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr
    04. April 2021 – 17. April 2022 – 09. April 2023
    Memorial Day Letzter Montag im Mai
    Independence Day/
    Natonalfeiertag
    4. Juli/Unabhängigkeitstag (1776)
    Labor Day Erster Montag im September (Tag der Arbeit)
    Columbus Day Zweiter Montag im Oktober
    Veterans Day Vierter Donnerstag im November
    Thanksgiving Day Vierter Donnerstag im November
    Christmas 25. Dezember (Weihnachten)

    3. Geschichtliche Daten:

    1607 Erste englische Ansiedlung in Jamestown
    1776-1783 Unabhängigkeitskrieg der 13 Kolonien von England
    1783 Pariser Friede - Ende des Unabhängigkeitskrieges
    1787 Verabschiedung der amerikanischen Verfassung
    1789 Wahl George Washingtons zum ersten Präsidenten der „Vereinigten Staaten von Amerika“
    1791 Erklärung der Menschenrechte („Bill of Rights“)
    1819 Adams-Onís – Vertrag mit Spanien (USA erhalten Florida)
    1823 Monroe-Doktrin
    1845 Aufnahme von Texas in die Union
    1846-1848 Krieg mit Mexiko in der Amtszeit Präsident J.K. Polks (USA erhalten Kalifornien und Neumexiko)
    1848 Beginn des Goldrausches in Kalifornien
    1861-1865 Sezessionskrieg der 11 Südstaaten (Konföderierte Staaten von Amerika) gegen die Nordstaaten in der Amtszeit Präsident Abraham Lincolns
    1866 Civil Rights Act
    1867 USA kaufen Alaska von Russland
    1898 Spanisch-amerikanischer Krieg (Annexion von Puerto Rico, Philippinen, Guam, Hawaii, Protektorat Kuba) in der Amtszeit Präsident W. McKinleys
    1917 Eintritt in den Ersten Weltkrieg in der Amtszeit Präsident Woodrow Wilsons
    1918 Präsident Wilsons „14 Punkte-Programm“
    1919 Beginn der Prohibition in den USA (Ende 1933)
    1920 Senat lehnt Friedensvertrag von Versailles ab
    1929 Schwarzer Freitag an der New Yorker Börse, Beginn der Weltwirtschafts-Krise
    1941 Eintritt in den Zweiten Weltkrieg in der Amtszeit Franklin D. Roosevelts
    1947 Truman-Doktrin
    1948 Beginn des Marshall-Plan-Hilfsprogramms
    1949 Gründung der NATO
    1955 Beginn der Busboykotte von Martin Luther King in Alabama
    1965-1968 Vietnam-Krieg
    1962 Kuba-Krise
    1963 Ermordung Präsident Kennedys, Rassenunruhen in Alabama
    1964 Civil Rights Act
    1968 Ermordung Martin Luther Kings und Robert Kennedys
    1969 Landung des Astronauten Armstrong auf dem Mond
    1972 Präsident Nixon in Peking, 1. SALT-Abkommen ratifiziert
    1972-1974 Watergate-Affaire à Rücktritt von Präsident Nixon
    1979 Friedensschluss von Camp David zwischen Israel und Ägypten
    1991 Golfkrieg zur Befreiung Kuwaits
    11.09.2001 Terroranschläge auf New York und Washington
    07.10.2001 Beginn der Operation „Enduring Freedom“ mit Militärschlägen gegen Afghanistan
    20.03.2003 Beginn der Operation „Iraqi Freedom“ mit Militärschlägen gegen den Irak
    2009 Barack Obama wird als erster Afroamerikaner der 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika
    Ihm wird der Friedensnobelpreis verliehen
    2010 Obama beendet den US-Kampfeinsatz im Irak.
    Geheime Militärberichte zum Krieg in Afghanistan und andere geheime Dokumente werden über die Internetplattform Wikileaks öffentlich gemacht.
    2011 Spezialkommando der USA tötet in Pakistan den Al-Qaeda-Chef Osama in Laden.
    Letzter Flug der Raumfähre, Space-Shuttle-Programm wird nach 30 Jahren beendet.
    2012 Nach zum Teil über 100 Jahre zurückliegenden Rechtsstreitigkeiten erhalten 41 Indianerstämme von der US-Regierung rund eine Mrd. US $ Entschädigung.
    2013 Obama beginnt seine zweite Amtszeit.
    2014 Die Gesundheitsreform (Obamacare) tritt in Kraft. Ziel: Jeder US-Bürger soll eine bezahlbare medizinische Versorgung bekommen.
    Ein weißer Polizist erschießt einen schwarzen Jugendlichen in der Stadt Ferguson. Es folgen schwere Unruhen.
    Kuba und die USA normalisieren die Beziehungen beider Länder auf diplomatischer Ebene.
    2015 Diesel-Abgas-Skandal wird durch Umweltbehörde publik gemacht.
    2016 Obama besucht Kuba (1928 letzter Besuch eines US-Präsidenten).
    2017 Januar: Nach einem umstrittenen Wahlkampf tritt Donald J. Trump am 20. Januar 2017 als 45. Präsident der USA die Nachfolge von Barack Obama an.
    Hunderttausende demonstrieren gegen Trump.
    März: Bundeskanzlerin Merkel besucht US-Präsident Trump.
    Oktober: Bei einem Konzert werden durch einen Amoktäter 59 Personen getötet und über 500 Personen schwer verletzt.
    2018 Trump trifft sich in Singapur mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Un.
    Washington, als 20. Staat, schafft die Todesstrafe ab.
    2019 Trump will den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko durch den Staat finanzieren lassen. Dies löst eine Haushaltssperre (Government Shutdown) über 35 Tage aus.
    In New Hampshire wird als 21. Staat die Todesstrafe abgeschafft.
    Trump, als erster US-Präsident, überschreitet die Grenzlinie zwischen Nord- und Südkorea und betritt Nordkoreanischen Boden.
    Da Dänemark Grönland nicht an die USA verkaufen will, sagt Trump den geplanten Besuch ab.
    2020 Per Twitter gibt Trump, seit seinem Amtsantritt, den vierten Stabschef des Weißen Hauses bekannt. Es ist die Vorliebe von Trump über den Nachrichtendienst Twitter politische Entscheidungen, Personalwechsel (die sehr häufig sind) oder seine persönliche Meinung über das Internet zu verbreiten.
    Die Ausbreitung Corona-Pandemie führt in den USA zu sehr vielen Toten. Bis zum Oktober wurden bereits über 150.000 Todesfälle registriert.
    Bei der Wahl zum neuen US-Präsidenten erklärt sich Donald J. Trump vorzeitig zum Sieger und akzeptiert nicht das amtliche Auszählverfahren. Er spricht von Wahlbetrug, ohne Beweise vorlegen zu können. Trotz seiner diversen Versuche durch juristische Einsprüche gegen das Zählverfahren die Wahl zu manipulieren und das Ergebnis in Frage zu stellen, wird ordnungsgemäß Joe Biden zum 46. Präsidenten der USA erklärt. Trump gesteht seine Niederlage nicht ein und verlässt das Weiße Haus ohne eine offizielle Amtsübergabe an Joe Biden am Tage seiner Vereidigung am 20. Januar 2021.

    4. Helden:

    • George Washington: (*22. Februar 1732 in Wakefield; † 14. Dezember 1799 in Virginia) erster Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (1789 bis 1797)); spielte eine wichtige Rolle beim Kampf um die Unabhängigkeit der USA und gilt deshalb als eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der Geschichte des Landes. In seiner bedachtsamen Art formte er bewusst das amerikanische Präsidentenamt aus und verzichtete nach acht Jahren als Präsident der Vereinigten Staaten freiwillig auf seine Macht. Mit der Machtübergabe an die bisherige Opposition setzte er dadurch einen wichtigen Präzedenzfall in der Entwicklung der republikanischen Demokratie.
    • John F.Kennedy: (*29.Mai 1917 in Brookline; † 22.November 1963 in Dallas) war von 1961 bis 1963 der 35.Präsident und als Mitglied der Demokratischen Partei; der jüngste gewählte US-Präsident und der bislang einzige Katholik in diesem Amt. Die Hintergründe seiner Ermordung von 1963 sind bis heute umstritten.
    • Abraham Lincoln (*12. Februar 1809 bei Hodgenville; † 15. April 1865 in Washington) 16. Präsident der USA, gilt als einer der bedeutendsten (der erste aus den Reihen  der Republikanischen Partei. Während der Sezessionskriege (elf sklavenhaltenden Südstaaten gegen die Nordstaaten im Bürgerkrieg), setzte er die Wiederherstellung der Union durch und erwirkte die Sklavenbefreiung. In seiner Regierungszeit schlugen die USA den Weg zum zentral regierten, modernen Industriestaat ein und schufen so die Basis für ihren Aufstieg zur Weltmacht im 20. Jahrhundert.
    • Martin Luther King Jr. (*15. Januar 1929 in Atlanta; † 4.April 1968 in Memphis) US-amerikanischer Baptistenpastor und schwarzer Bürgerrechtler. Zählt weltweit zu den wichtigsten Vertretern im Kampf gegen die Unterdrückung der Afroamerikaner und Schwarzafrikaner, trat für soziale Gerechtigkeit ein. King, der immer Gewaltlosigkeit predigte, wurde dreimal tätlich angegriffen, überlebte mindestens ein Bombenattentat und wurde zwischen 1955 und 1968 mehr als 30-mal inhaftiert, bis er am 4. April 1968 in Memphis, Tennessee erschossen wurde.

    5. Werte:

    • Meinungsfreiheit Freiheit und persönliche Freiheit
    • Selbstständigkeit
    • Das Streben nach Chancengleichheit
    • Individuelle Rechte
    • Der amerikanische Traum (vom Tellerwäscher zum Millionär), harte Arbeit, persönliche Leistung
    • Eigenständiges Denken
    • patriotischen Grundeinstellung à Nationalstolz gilt als positiver Wert an sich (Die Amerikaner identifizieren sich stark mit ihrer Nation bzw. ihrem Land und fühlen sich folglich auch schneller durch politische Kritik von außen persönlich angegriffen. Auch wenn sich Amerikaner teilweise sehr selbstkritisch gegenüber der Politik der eigenen Regierung äußern, akzeptieren sie diese Kritik nicht von Ausländern.)
    • hohe Moralvorstellungen
    • Volksanspruch der globalen Führungsmacht

    6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

    Kommunikation:

    • Offene Kritik bezüglich der USA wird als persönlicher Angriff gewertet
    • Niemals mit dem Zeigefinger auf eine Person zeigen, die vorgestellt wird. Das gilt als ausgesprochen unhöflich. Amerikaner erscheinen zwar sehr liberal, sind aber sehr konservativ was Werte und Moralvorstellungen angeht.
    • Im Smalltalk sollten unbedingt Themen wie Krankheit und Sexualität sowie solche, die Meinungsunterschiede zu Tage fördern könnten gemieden werden. Ebenso sind die Meinungen zu Religionen, Rassendiskriminierung, Abtreibung und Waffenbesitz nicht gefragt. Ebenso niemals Kritik am Präsidenten üben, selbst wenn sich Ihr Gast negativ über ihn äußern sollte. Einem Gast steht diese Kritik nicht zu!
    • Amerikaner hassen Unpünktlichkeit sowie Rauchen auch im Freien.
    • Ebenfalls ein absolutes Tabu ist der Missbrauch von Alkohol!

    Körperkult:

    • Öffentliche Intimitäten unter Männer werden nicht gern gesehen, ebenso wenig wie Händchenhalten gleichgeschlechtlicher Personen und ein Kuss könnte immer weit mehr als ein Kuss interpretiert werden.
    • Kein FKK an öffentlichen Ständen
    • Nirgendwo sind Schönheitsoperationen gesellschaftlich so akzeptiert wie in den USA. Aber auch auf die tägliche Körperpflege wird sehr viel Wert gelegt. So sind z.B. unrasierte Achseln undenkbar, ebenso wie nackte, unrasierte Damenbeine und ein Dreitagebart lässt gleich den Europäer erkennen.

    7. Besonderheiten:

    (Sprache, Körpersprache, Kleidung, Rituale, Nationale Rivalitäten, Einstellungen, Normen etc.)

    Geschäftsverhandlungen/Kommunikation:

    • Der Amerikaner pflegt einen direkten Kommunikationsstil. Man konzentriert sich auf das Wesentliche und kommt in der Regel sofort zur Sache. So sind z.B. auch Fünf-Jahres-Pläne nicht üblich, Amerikaner bevorzugen eine kurzfristige Überprüfung der vereinbarten Ziele.
    • Auch wenn Verspätungen zur Tagesrodung gehören und nicht nachgetragen werden, sollte man sich trotzdem um ein rechtzeitiges Erscheinen bemühen und Verkehrsstau o.ä. mit einkalkulieren.
    • „Time is money“ kann bei Geschäftsverhandlungen sogar bedeuten, dass es gleich bei der ersten Verhandlung zu einem Vertragsabschluss kommen kann. Dementsprechend können zu viel Hintergrund und Detailinformationen als Abschweifung empfunden werden.
    • Fakten sollten sachlich präsentiert werden, Kritik kann dagegen persönlich genommen werden und sollte vorsichtig verpackt werden (Umschreibungen, zwischen den Zeilen lesen)
    • Smalltalk hat in den USA eine ganz besondere Bedeutung, aber politische Diskussionen (Religion, Rassendiskriminierung, Abtreibung und Waffenbesitz) oder ausführliche Familiengeschichten interessieren keinen.
    • Als Gesprächseinstieg nutzen die Amerikaner oft die Floskel „What do you do?“, „Wo und für wen arbeiten Sie?“. Dies ist ebenso wie die Auskunft über das Gehalt kein Geheimnis.
    • Komplimente werden erwartet, das beginnt mit dem Aussehen und kann durch alle geeigneten Bereiche führen (Beruf, Reisen, Essen inklusive Diät, Sport, Fitness, Musik, Filme, Bücher) Die Amerikaner sind stolz auf ihr Land und lassen sich das durch Lob immer wieder gern bestätigen.
    • Grundsätzlich ist eine positive Einstellung erwünscht, man plaudert über angenehme Dinge.
    • Der Austausch von Visitenkarten wird erwartet und ist ein Indikator für die Anzahl der Gesellschaftlichen Kontakte!

    Hierarchie:

    • Eine Unternehmensleitung bzw. wird nicht angefochten, doch in den Unternehmen selber herrschen partnerschaftliche Strukturen vor. Frauen in Führungsrollen nehmen zu und auch die Möglichkeit innerhalb eines Unternehmens aufzusteigen ist in den USA nicht ungewöhnlich.
    • Unterschiede in Hierarchie und Status werden neidlos anerkannt.
    • Es ist nicht ungewöhnlich, dass komplette Arbeitsteams auch ihre Freizeit miteinander verbringen.

    Begrüßung/Anrede:

    • Generell gilt, wer zuerst jemanden sieht grüßt als erster. Eventuelle Hierarchische Unterschiede werden hier nicht berücksichtigt.
    • Der Gruß kann mit einem Lächeln oder Nicken erfolgen, ein wenig förmlicher mit einem kurzem, festen Handschlag (wobei hier die ranghöhere Person die Hand zuerst reicht).
    • Die Distanzzonen sind geringer als in Nordeuropa, sollten aber nicht als Vertraulichkeit überbewertet werden.
    • Auf den allseits verwendeten Gruß „How are you“ sollte nur mit einem „Fine, Thank you“ geantwortet werden. Amerikaner erwarten danach keine längeren Gespräche oder Ausführungen!
    • Die Vorstellung selber erfolgt mit Vor- und Nachnamen. Das kann eine dritte Person tun, ist aber nicht erforderlich.
    • Es ist üblich, das US-Amerikaner schnell zum Vornamen übergehen, was aber nicht dem deutschen „Du“ gleichzusetzen ist! Eher wirkt die europäische Anrede mit Frau/Herrn und akademischen Titel auf die Amerikaner zu formell und befremdlich. Dies aber erst nutzen, wenn diese Anredeform gewünscht wird!
    • Im Gespräch sollte direkter Augenkontakt gehalten werden. So signalisiert man Offen- und Ehrlichkeit.

    Geschäftsessen:

    • Geschäftsessen sind üblich und eine Einladung wird zur Vertiefung der Geschäftsbeziehung auch schnell ausgesprochen. Das gilt für die Einladungen ins Restaurant genauso wie zum Barbecue ins Haus eines Geschäftspartners.
    • Im Restaurant wartet man, bis einem ein Tisch vom Service zugewiesen wird.
    • Soft Drinks werden in Amerika auch zum Essen serviert, in der Regel mit viel Eis. Auch Kaffee kann durchaus zum Essen gereicht werden.
    • Die Tischmanieren unterscheiden sich von den nordeuropäischen, sie brauchen nicht nachgeahmt werden, sie zu kennen ist aber von Vorteil. So wird die nichtbenutzte Hand auf den Schoß gelegt (Cowboy-Haltung), wird Fleisch gegessen, so werden erst mehrere Stücke geschnitten, dann Messer am rechten oberen Tellerrand abgelegt und erst dann werden die Stücke mit der Gabel in der rechten Hand zum Mund geführt. Der Teller wird vom Service entfernt, sobald er leergegessen ist (auch wenn die anderen Gäste noch nicht fertig sind, sollte man sich also dem Esstempo anpassen). Beim Verlassen des Tisches wird die Serviette auf dem Stuhl deponiert.
    • Die Rechnung kommt ungefragt und wer einlädt zahlt auch.
    • Trinkgeld wird vom Service erwartet, also sollte man großzügig sein und es tunlichst nicht vergessen.
    • Bei Geschenken ist zu beachten, dass diese nicht den Wert von 25$ überschreiten, da dies schnell als Bestechungsversuch ausgelegt werden kann. Keine persönlichen Geschenke an die Ehefrauen, keine Spielzeugwaffen für die Kinder und schon gar keine Zigarren aus dem kommunistischen Kuba!
    • Nach einer Einladung ist es üblich, einen sog. Thank-you-letter zu schreiben und auch an Weihnachten denkt man immer an seine Geschäftspartner.

    Kleidung:

    • Auch wenn die Amerikaner sich gern salopp gegen, bevorzugen sie im Business eine konservative Kleidung:
    • Für die Herren Anzug und Krawatte, für die Damen das Businesskostüm oder Hosenanzug (modisch geschnitten ist, aber nicht zu viel preisgibt).
    • Körperpflege hat einen großen Stellenwert und eine gepflegte Erscheinung erleichtert die Geschäftskontakte!
    • In ländlichen Gegenden kann die Erscheinung durchaus auch etwas salopper akzeptiert werden, wenn sie modisch ist. Doch sollte auch hier bei geschäftlichen Treffen das Tragen von glänzenden Schuhen, Stiefeln und Tennisschuhen vermieden werden.

    Vietnam

    1. Allgemeine Informationen:

    Kriterien Staat: Vietnam Zum Vergleich: Deutschland
    Genaue Bezeichnung
    Hauptstadt
    Amtssprache
    Währung
    Zeitzone
    HDI/Rang von 189
    Human Development Index
    Sozialistische Republik Vietnam
    Hanoi
    Vietnamesisch
    Vietnamesischer Dong/VND
    MEZ  +6 h
    115
    Bundesrepublik Deutschland
    Berlin
    Deutsch
    Euro/EUR
    MEZ
    4
    Bevölkerungszahl 95.414.640/2017
    Schätzung UN
    82.740.888/2017
    Fläche (km²) 330.967 km² 357.580 km²
    Einwohner (km²) 288,3 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
    Ethnien (%) Es bestehen ca. 60 Ethnien. Ca. 85 % sind Vietnamesen (Kinh).Ferner Hmong, Thai, Kmer, Chinesen. Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
    Religion (%) Der Großteil der Bevölkerung gibt an, ohne Konfession zu sein.
    Ca. Angaben: 5%, Buddhisten, 8-9%, Christen, 2-4 % Anhänger von Hoa Hao, 2-3 % Anhänger Caodaismus, Minderheiten von Muslimen.
    Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
    Indikatoren Pressefreiheit von 180 175 Platz 3
    Lesefähigkeit
    > 15 Jahre
    94,5 % 99,9 %
    Regierungsform Sozialistisches Einparteiensystem Parlamentarische Demokratie
    Staatsform Volksrepublik Parlamentarische Bundesrepublik
    BIP/Einwohner US $ 2.353/2017 44.769/2017
    Hafenstädte Hoian Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
    Nachbarstaaten Kambodscha, China, Laos Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
    Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 1,95/2016 1,5/2016
    Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 71,5/2016 78,3/2016
    Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 80,9/2016 83,1/2016
    Erwerbsquote (%)
    Erwerbslosenquote
    78,2/2017
    2,1/2017
    60,5/2017
    3,7/2017
    Öffentliche Bildungsausgaben (% d. BIP) 5,7/2013 4,9/2014
    Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 0,4/2015 2,9/2016
    Internetnutzer
    (je 100 Einw.)
    46,5/2016 84,4/2017
    Internet-Kürzel: .vn .de
    Mobilfunkverträge
    (je 100 Einw.)
    125,6/2017 129,1/2017
    Internat. Tel. Vorwahl: +84 +49
    Einfuhr aus Deutschland
    US $
    2.850,2 Mill./2016 1.173,6 Mrd./2017
    (Wareneinfuhr insgesamt)
    Ausfuhr nach Deutschland
    US $
    5.960,5 Mill./2016 1.450,2 Mrd./2017
    (Warenausfuhr insgesamt)

    2. Feiertage/Festtage:

    1. Januar Neujahr
    Januar/Februar Das vietnamesische Neujahrsfest (Tet Nguyen Dan) richtet sich nach dem chinesischen Mondkalender. Das Neue Jahr beginnt nach dem Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar
    12.02.2021 Jahr des Büffels – 01.02.2022 Jahr des Tigers – 22.01.2023 Jahr der Katze
    30. April Tag der Befreiung Saigons, 1975
    01. Mai Tag der Arbeit
    Mai Vesakh (höchster buddhistischer Feiertag)
    26.5.2021 – 16.5.2022 – 6.5.2023
    02. September Nationalfeiertag, Ausrufung der Unabhängigkeit durch Ho Chi Minh 1945

    3. Geschichtliche Daten:

    1413-1428 Chinesische Provinz
    1789 Kaiser Gia Long benannt seinen Staat Vietnam und Hue wird Hauptstadt.
    1858 Frankreich erobert Laos, Vietnam und Kambodscha und nennt das Land Indochina.
    1945 Ausrufung der Republik durch Ho Chi Minh.
    1946-1954 Indochina-Krieg mit Frankreich.
    1955-1975 Vietnam-Krieg mit den USA, auch 2. Indochina-Krieg genannt.
    1976 Sozialistische Republik Vietnam
    1978 Besetzung von Kambodscha.
    1979 Das Pol-Pot-Regime (kommunistische Gewaltherrschaft) in Kambodscha wird mit Hilfe vietnamesischer Truppen gestürzt.
    Einmarsch chinesischer Truppen im Norden Vietnams.
    1989 Abzug der letzten Truppen aus Kambodscha.
    1992 Selbst eine neue Verfassung verhindert nicht, dass die KPV (Kommunistische Partei Vietnam) weiterhin die Regierung bildet.
    1994 Westliche Staaten öffnen sich gegenüber Vietnam im Wirtschaftsbereich. Die USA heben ihr seit Ende des Krieges bestehendes Wirtschaftsembargo auf.
    1995 20 Jahre nach Beendigung des Vietnam-Krieges werden Opferzahlen bekannt gegeben: 3,3 Mio. Tote, davon 2 Mio. Zivilisten.
    2000 1. Offizieller Besuch eines US-Präsidenten, Bill Clinton, in Vietnam.
    2001 1. Offizieller Besuch eines russischen Präsidenten, Wladimir Putin, in Vietnam.
    2007 Vietnam wird Mitglied der WTO (Welthandelsorganisation).
    2012 Wegen des Vorwurfs staatsfeindlicher Aktivitäten werden mehrere Internet-Blogger zu langjährigen Haftstrafen verurteil.
    2016 Wahl zur Nationalversammlung: Die Kommunistische Partei behält weiterhin die Mehrheit und wählt Tran Dai Quang zum Staatspräsidenten.
    2018 Mehrere Dissidenten, u. a. der Menschenrechtsanwalt Nguyen Van Dai, erhalten hohe Haftstrafen mit anschließendem Hausarrest, da sie sich systemkritisch geäußert hatten.
    Nach dem Tod des erst 61jährigen Staatspräsidenten wird der Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Nguyen Phu Trong, zusätzlich zum Staatspräsidenten ernannt und somit für alle wichtigen politischen Entscheidungen quasi allein verantwortlich.
    2020 Vietnam bekämpft die Corona-Pandemie mit landesweitem Lockdown und durchgreifenden Quarantäne-Maßnahmen, Schließung der Außengrenzen und Massentests. Dadurch gibt es relativ wenige Infektionsfälle mit einer geringen Sterberate.

    4. Helden:

    • Ho Chi Minh, geb. 19. Mai 1890, gest. 2. September 1969, wird als Staatsgründer und Freiheitskämpfer verehrt. 1945 bis 1955 war er Premierminister und von 1945 bis 1969 Präsident der Demokratischen Republik Vietnam. Als Anführer der Viet Minh (Liga der Unabhängigkeit Vietnams) kämpften die Vietnamesen im 2. Weltkrieg gegen die japanischen Besatzer und die französische Kolonialmacht. Trotz Ausrufung der Unabhängigkeit am 2. September 1945 wurden noch weitere Kriege, nämlich von 1946 bis 1954, (Indochinakrieg/Frankreich) und 1955 bis 1975 (Vietnamkrieg/USA) geführt. Die frühere Hauptstadt von Südvietnam wurde nach der Wiedervereinigung von Nord- und Südvietnam in Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt.
    • General Giap, geb. 25. August 1911, gest. 4. Oktober 2013 im Alter von 102 Jahren Giap war ein vietnamesischer General, Politiker und Guerillakämpfer. Er verjagte 1954 mit seinen Truppen die französischen Kolonialherren aus seinem Land. Circa 20 Jahre später zwang er mit seinen Truppen die USA zum Rückzug aus Vietnam und zur Kapitulation.

    5. Werte:

    • Vietnamesen bilden eine kollektive Gesellschaft
    • Die Gruppe erhält den Vorrang gegenüber dem Individualismus
    • Hierarchien werden stets eingehalten
    • Respekt vor dem Alter
    • Geduld, Bescheidenheit und Fleiß
    • Die Gleichrangigkeit beider Geschlechter

    6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

    Religion:

    • Tempel sollten nicht mit Schuhen betreten werden.
    • Wer einen Mönch berührt, wird „unrein“
    • Durch Hektik oder das Nichteinhalten von konfuzianischen Regeln verliert man „sein Gesicht“.

    Alltag:

    • In Vietnam ist es normalerweise verboten, militärische und öffentliche Einrichtungen wie Häfen oder Flughäfen sowie gesperrte Bereiche zu fotografieren.
    • Trinkgelder sind in Vietnam nicht üblich, außer bei Taxifahrten oder in besseren Restaurants.
    • Die Vietnamesen sagen ungern „Nein“. Sie geben lieber eine falsche Antwort, als zuzugeben, dass sie nicht weiterhelfen können.
    • Ausländische Führerscheine werden in Vietnam mittlerweile anerkannt. Autos können mit Fahrer gemietet werden, was auch gerade in Städten wie Hanoi oder Saigon empfehlenswert ist.

    Kommunikation:

    • Höflichkeit und Ruhe sollten selbstverständlich sein. Vietnamesen mögen weder aufdringliches Verhalten noch Kritik.
    • Wenige Grundkenntnisse der vietnamesischen Sprache finden große Anerkennung.
    • Frühere Beziehungen zur ehemaligen DDR hinterlassen ihre Spuren. Oft wird besser deutsch als englisch gesprochen.
    • Die Kraft der Person liegt in seiner inneren Ruhe.

    Körpersprache:

    • Den Kopf eines Vietnamesen sollten Sie nie berühren. Es wäre sehr respektlos.
    • Bei einem Gespräch nicht die Arme vor der Brust verschränken. Oft wird es als Beleidigung empfunden, denn diese Haltung wird von Vietnamesen als Herausforderung und Arroganz interpretiert.
    • Ebenso unhöflich ist es, mit dem Finger auf eine Person zu deuten oder jemanden durch das Krümmen eines Fingers herbeizurufen.
    • Füße gelten als Geschmacklosigkeit. Niemand richtet beim Sitzen die Fußsohlen auf andere Menschen oder gar Buddha-Statuen und andere heilige Symbole.

    7. Besonderheiten:

    (Sprache, Körpersprache, Kleidung, Religion, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

    • Das vietnamesische Neujahr, Tet, ist das wichtigste Fest im Jahr. Es sind viele Regeln einzuhalten, an die sich auch Ausländer unbedingt halten sollten.
    • Aberglaube (z.B. Unglückstage oder böse Omen) ist weit verbreitet.
    • Ahnenverehrung nach dem Tod von Familienmitgliedern gehört zum Alltag.
    • Der Besitz selbst sehr geringer Mengen Rauschgift wird mit hohen Strafen bedacht.
    • Prostitution ist ebenfalls unter Strafe gestellt.

    Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

    • Bevor es zu geschäftlichen Erörterungen kommt, wird zuerst viel Persönliches und Privates erfragt. Der Geschäftspartner möchte sich erst ein Bild von Ihnen machen, um Vertrauen aufzubauen.
    • Small Talk lockert die Gesprächsatmosphäre auf. Positive Themen wie Kultur, Sport, Küche und alles was positiv hervorgehoben werden kann.
    • Vermeiden Sie unbedingt Kritik. Politik Armut, Kriege, selbst schwüles Wetter sollten auf keinen Fall angesprochen werden.
    • Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Gute Geschenke sind beispielsweise Spezialitäten aus Deutschland bzw. Ihrer Heimat. Nicht verschenken: Taschentücher, Messer, Parfum o.ä.
    • Bitte achten Sie auf eine ausgezeichnete Verpackung, aber nicht in den Farben weiß, schwarz oder rosa.
    • Der Wert eines Geschenkes steigt mit Rang eines Beschenkten.
    • Auch in der Hierarchie unten Ihnen stehende Mitarbeiter sollten mit Geschenken bedacht werden.
    • Kritik nur indirekt äußern, um den Partner nicht zu verletzen und vor allem um sein Gesicht zu wahren!
    • Ausgeprägte Mimik und Gestik im Gespräch vermeiden

    Hierarchie:

    • Die Machtdistanz ist sehr hoch
    • Um keine Fehler zu machen, wird oftmals keine Eigeninitiative ergriffen.

    Begrüßung/Anrede:

    • Die jeweils ranghöchsten Anwesenden beider Seiten begrüßen sich zuerst. Diese Begrüßung legt auch die jeweiligen „Verhandlungsleiter“ fest, wenn man sich noch nicht kennt.
    • Ein sanfter Händedruck genügt.
    • Vietnamesen unter sich neigen lediglich den Kopf zur Begrüßung.
    • Berührungen in der Öffentlichkeit sind tabu. Damen werden nur per Handschlag begrüßt, wenn sie selbst die Hand reicht.
    • Beide Hände für die Begrüßung zu verwenden, ist ein Zeichen tiefen Respekts und daher bei der ersten Begegnung eher selten bzw. für hochrangige oder ältere Gesprächspartner reserviert.
    • Die Frage „Wie geht es Ihnen?“ bei der Begrüßung ist – ähnlich wie im Englischen – eine reine Höflichkeitsformel. Man antwortet immer positiv oder bedankt sich für die Nachfrage.
    • Nehmen Sie die Visitenkarte mit beiden Händen in Empfang und überreichen Sie ihre möglichst ebenso mit beiden Händen, wenn der Gegenüber in Rang und Alter Ihnen höher- oder gleichgestellt ist, ansonsten reicht eine Hand aus. Betrachten Sie die Visitenkarte Ihres Geschäftspartners für einen Moment. Legen Sie empfangene Karten respektvoll vor sich auf den Tisch.
    • Namen bestehen aus drei Teilen: dem Familiennamen, dem Mittelnamen, der die Familienzugehörigkeit darstellt und dem Vornamen. Dieser wird in der Anrede entsprechend mit Herr oder Frau als Rufname verwendet.
    • Titel sind nicht von Bedeutung. Das Alter spielt eine viel wichtigere Rolle.

    Geschäftsessen:

    • Insbesondere von den als pünktlich bekannten Deutschen erwartet man, dass sie bei offiziellen bzw. geschäftlichen Verabredungen rechtzeitig erscheinen.
    • Vietnamesen selbst sind auch immer pünktlich.
    • Hektik und Zeitdruck sind in Vietnam verpönt.
    • Zugeprostet wird mit dem Glas in beiden Händen, in Vietnam sieht man sich beim Zuprosten in die Augen.
    • Stäbchen werden niemals in die Schüssel mit Reisresten gesteckt, das beschwört den Glauben nach einem Todesfall herauf. Besser ist es, die Stäbchen auf den Teller oder auf den Tisch zu legen.

    Bekleidung:

    • Wichtiger als die Art der Kleidung ist, dass die Kleidung sauber und gepflegt ist. Schuhe immer gut geputzt!
    • Für Frauen gilt: kein tiefer Ausschnitt, keine kurzen Röcke oder Hosen
    • Verschwitztes Auftreten ist verpönt.

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