Tunesien

1. Allgemeine Informationen:

Kriterien Staat: Tunesien Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Tunesische Republik
Tunis
Arabisch
Tunesischer Dinar/TND
MEZ
95
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 11.595.000/2018 Schätzung 82.740.888/2017
Fläche (km²) 162.155 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 71,5 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) 98 % Araber, Berber 1,2%. Minderheiten Franzosen, Italiener, Malteser Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) Islam 99% (Sunniten), Islam ist Staatsreligion. Minderheiten von Christen, Juden, Schiiten und Bahai. Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 Platz 72 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
81,8 % 99,9 %
Regierungsform Semipräsidentielles System mit Zweikammerparlament Parlamentarische Demokratie
Staatsform Präsidiale Republik Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 3.465/2017 44.769/2017
Hafenstädte Bizerta, Gabbes, La Goulette, Rades, Sfax, Sousse, Skhira,Zarzis Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Algerien, Libyen Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 2,2/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 73,7/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 77,8/2016 83,1/2016
Erwerbsquote (%)
Erwerbslosenquote
46,9/2017
15,2/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben (% d. BIP) 6,6/2015 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 0,6/2016 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
55,5/2017 84,4/2017
Internet-Kürzel: .tn .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
124,3/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +216 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
1.656,8 Mill./2017 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
1.646,1 Mill./2017 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

1. Januar Neujahr
14. Januar Nationalfeiertag
20. März Unabhängigkeitstag/Nationalfeiertag seit 1956
21. März Tag der Jugend
9. April Tag der Märtyrer
1. Mai Tag der Arbeit
März/Juni Der Ramadan (Fastenmonat der Muslime) ist immer der neunte Monat nach dem islamischen Mondkalender
13. April bis 12. Mai 2021 – 2. April bis 1. Mai 2022 – 22.März bis 20.April 2023
Fastenbrechenfest, auch Ramadanfest
13.-15.5.2021 – 2.-4.5.2022 – 21.23.4.2023
Juni/August Opferfest
20.-22.7.2021 – 9.-11.7.2022 – 28.-30.6.2023
Islamisches Neujahr
10.8.2021 – 30.7.2022 – 19.7.2023
25. Juli Tag der Republik
13. August Tag der Frau
September/Oktober Mavlid (Geburtstag des Propheten Muhammad)
18.10.2021 – 8.10.2022 – 27.9.2023
7. November Tag der Erneuerung

3. Geschichtliche Daten:

300 v. Chr. Karthago wird vorherrschende Macht im westlichen Mittelmeer
146 v. Chr. Karthago wird von den Römern zerstört und wird römische Provinz
670 Arabische Völker übernehmen die Herrschaft
1574 Tunesien fällt an das Osmanische Reich
1881 Frankreich erobert Tunesien und wird französische Kolonie
1956 Unabhängigkeit von Frankreich
1957 Ausrufung der Tunesischen Republik, Präsident wird Habib Bourguiba
1975 Präsident Habib Bourguiba wird zum Präsidenten auf Lebenszeit berufen
1987 Absetzung des senilen 84-jährigen Bourguibas durch Zine el-Abidine Ben Ali, der auch der neue Präsident Algeriens wird. Der arabisch-islamische Charakter des Landes wird weiterhin gefördert, wobei aber auch die Verbindung zum Westen aufrecht erhalten bleibt.
1995 Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union
2011 Revolution auch Jasminrevolution genannt, umwälzende politische Veränderungen ausgelöst durch das Volk. Auslöser waren gestiegene Lebensmittelpreise, hohe Arbeitslosigkeit, mangelnde Investitionen und die schlechten Zukunftschancen der Jugend.
Die Übergangsregierung Béji Caïd Essebsi und Prozess gegen den ehemaligen Präsident Ben Ali. Wird 2012 in Abwesenheit zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt
2012 Ein neues, vorläufiges Grundgesetz wird verabschiedet.
Neuer Staatspräsident wird der Menschenrechtler Moncef Marzouki.
2013 Massenproteste gegen Islamisierung.
2014 Mehdi Jomaa wird nach Inkrafttreten der neuen Verfassung als Ministerpräsidenten vereidigt. Der seit 2011 bestehende Ausnahmezustand wird aufgehoben.
2015 Terrororganisation „Islamischer Staat“ bekennt sich zu diversen Attentaten in Tunesien. Erneut wird der Ausnahmezustand ausgerufen.
2016 Eine verlorene Vertrauensabstimmung gegen den Ministerpräsidenten ermöglicht eine Regierungsumbildung für die „nationale Einheit“ mit Youssef Chahed als neuem Staatschef.
2018 Die Bevölkerung erreicht nach Protesten, dass die Regierung für arme Familien Hilfsprojekte auf den Weg bringt.
2019 Nach dem Tod des 92jährigen Staatspräsidenten wird der parteilose Verfassungsrechtler Kais Saied gewählt.
2020 Der Ministerpräsident muss nach Korruptionsvorwürfen zurücktreten. Unter dem neuen Ministerpräsident Hichem Mechichi setzt sich die Regierung nun großteils aus Akademikern, privaten Führungskräften und Beamten zusammen.

4. Helden:

  • Mohammed (*570 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina): Begründer/Religionsstifter des Islam. Mohammed wird von den Muslimen in der Reihe der Propheten als der historisch letzte angesehen, dem mit dem Koran die Offenbarung Gottes (Allahs) herab gesandt wurde (Siegel der Propheten)
  • Habib Bourguiba(*3.August 1903 in Monastir; †6. April 2000 ebenda) war zwischen 1957 und 1987 Präsident der Tunesischen Republik. Seine Außen- und Innenpolitik orientierte sich stets an westlichen politischen und gesellschaftlichen Anschauungen. Häufiger Vergleich mit Mustafa Kemal Attatürk.

5. Werte:

  • Familienorientierung
  • Ehre – Würde – Reputation
  • Strenge Einhaltung der islamischen Regeln und Gebräuche in allen Formen und Bereichen des täglichen Lebens.
  • Ehre
  • Solidaritätsprinzip

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Religion:

  • Männer sollten Blickkontakt zu Einheimischen Frauen meiden.
  • Das Bilderverbot respektieren und Menschen nicht öffentlich und schon gar nicht ungefragt fotografieren.
  • Während des Fastenmonats sollte man tagsüber in der Öffentlichkeit weder essen oder trinken noch rauchen. Alkohol darf auf öffentlichen Plätzen oder Straßen nicht getrunken werden.
  • Ebenso sollte geschäftliche Termine nicht in diesem Zeitraum vereinbart werden.
  • Beim Essen die linke, unreine Hand nicht benutzen! Die linke Hand gilt als unrein, da mit ihr die Körperhygiene vollzogen wird.
  • Mit der linken Hand auf jemanden zu zeigen gilt als äußert unhöflich.
  • Schweinefleisch und Alkohol sind für Muslime tabu.

Kommunikation:

  • Nie von Mohammedanern sprechen, sondern von Moslems oder Muslimen. Religiöse Themen brauchen nicht mgegangen werden, allerdings sollte auf einen kritischen Unterton verzichtet werden.
  • Keine Fragen oder Auskünfte über die Ehefrauen!
  • Der Gastgeber sollte grundsätzlich nicht zu Themen befragt werden, zu denen er sich nicht äußern kann. Unwissenheit ist gleichbedeutend mit einem Gesichtsverlust!
  • Eile und Hektik gelten als unhöflich! Bei Geschäftsterminen ist Geduld und Zeit oberstes Gebot!

Körpersprache:

  • Den Daumen nach oben zeigen ist kein OK-Zeichen, sondern in der islamischen Welt ein obszönes Zeichen!
  • Zeigt man mit dem Finger auf eine Person, kann dies als Angriff gewertet werden.
  • Berührungen von sich aus meiden.
  • Einer Frau niemals die Hand zur Begrüßung reichen.
  • 7. Besonderheiten:

    (Sprache, Körpersprache, Kleidung, Religion, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

    Religion: Grundpfeiler des Islam:

    • Glaubensbekenntnis: Mit dem Glaubensbekenntnis erklärt sich ein Muslim der Islamischen Gemeinschaft mit allen Konsequenzen zugehörig. Glaubensverrat oder eine Abkehr davon werden mit der Todesstrafe gesühnt.
    • Gebet: Ein Muslim betet fünfmal am Tag (morgens, mittags, nachmittags, abends und nachts). Er wendet sich dabei in Richtung Mekka, in Gedenken an den Ort, an dem Mohammed die Offenbarung erfuhr.
    • Ramadan: Während des Fastenmonats Ramadan verzichten die Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr. Ausgenommen sind Schwangere, Reisende, Kinder, Kranke und Reisende, die aber nach Möglichkeit eine soziale Ersatzleistung erbringen sollten.
    • Sozialsteuer: Vorgeschriebene Sozialleistung (Errichtung von Almosen), im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten.
    • Pilgerfahrt nach Mekka: Einmal in seinem Leben sollte ein Muslim nach Mekka reisen. Danach darf er den Ehrentitel „haddsch“ tragen

    Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

    • Beziehungsorientierte Geschäftskultur
    • Vertragsverhandlungen finden auf persönlicher Ebene statt
    • Präsens vor Ort
    • Flexibilität
    • Indirekte Kritik
    • Improvisationsvermögen
    • Ausgeprägte Mimik und Gestik im Gespräch
    • Projekte sind nicht an feste Arbeitszeiten gebunden (auch nach Feierabend erreichbar)
    • Zum Smalltalk eignen sich Themen wie Sport im Allgemeinen, spezielle Sportarten wie Pferde- und Kamelrennen. Vielleicht gemeinsame Bekannte und geschäftliche Themen. Grundsätzlich sollte Gemeinsamkeiten hervorgehoben werden.
    • Wenn das “Feilschen“ in Nordeuropa vielleicht einen negativen Beigeschmack hat, so ist es aber in orientalischen Kulturen ein wichtiger Bestandteil des Geschäftslebens. Hier gibt es keine generelle Richtlinie oder eine konkrete Zielsetzung, ebenso wenig wie die Vorannahme, dass Verhandlungspartner sich in der Mitte zwischen Forderung und Gebot treffen sollten. Als neuer Geschäftspartner sollte man sich eine Grenze setzen und innerhalb dieses Rahmens verhandeln. Drohen die Verhandlungen ins Stocken zu geraten oder gar zu scheitern, ist es ratsam, einen Vermittler hinzuzuziehen.

    Hierarchie:

    Autoritär – paternalistisch

    Begrüßung/Anrede:

    • Ein Muslim begrüßt den andern mit „As-Salam’alaykum“ (Friede sei mit euch) und erhält als Antwort: „Alaykum as-Salam“ (Mit euch sei Friede). Dieser Gruß gilt nur für Gläubige!
    • Die normale Begrüßung erfolgt mit einem neutralen Tagesgruß, wobei man als Gast blumigen Segenswünschen bedacht wird und man sich nach dem Befinden erkundigt. Diese Frage ist positiv zu beantworten, ebenso die nach dem der Familie. Als Gast sollte man diese Frage ebenfalls stellen, dabei aber niemals nach den Frauen fragen! Man wartet darauf, bis der Gastgeber von allein darauf zu sprechen kommt.
    • Bei der Verabschiedung ist darauf zu achten, dass man sein Bedauern über den Abschied zum Ausdruck bringt.
    • Geringe Körperdistanz: Freundschaftliche Berührungen unter Männern sind üblich. Zur Begrüßung unter Männern wird häufig die rechte Hand gehalten und die linke auf die Schulter des Gegenübers gelegt.
    • Wangenküsse unter Männern sind Zeichen gleichen Ranges, Untergebene küssen als Zeichen der Achtung die Hand des Höherrangigen. Frauen werden häufig nicht einmal vorgestellt.

    Geschäftsessen:

    • Einladungen zum Essen werden gerne ausgesprochen aber auch angenommen, wobei die Gästezahl nicht immer klar definiert ist, da häufig Freunde oder Verwandte mitgebracht werden. Für die Menüauswahl ist daher ein Buffet angebrachter. Dabei aber beachten, dass Schweinefleisch und Alkohol nicht angeboten werden dürfen!
    • Speisen und Getränke sollten immer wieder angeboten werden, auch wenn eine Ablehnung erfolgt. Dies gilt als Zeichen von Großzügigkeit und Gastfreundschaft.
    • Unmittelbar nach dem Essen und dem Kaffee brechen die Gäste auf.
    • Bei einer Einladung in einen privaten Haushalt, sollte man wissen, dass es in traditionellen Haushalten üblich ist, Privaträume ohne Schuhe zu betreten!

    Bekleidung:

    • Das traditionelle Kleidungsstück des Arabers ist die Dishdashah (ein langes Gewand aus einem Stück, das den ganzen Körper bedeckt; im Sommer aus weißer Baumwolle, im Winter aus wärmeren Materialien in dunkleren Farben besteht). Auch bei der Kleiderwahl spielt der Islam eine bedeutende Rolle, so darf ein Muslim keine Kleidungsstücke tragen, die von Nichtmuslimen verwendet wurden. Ebenso sollte ihr Kleidungsstil nicht von Besuchern imitiert werden. Die könnte als Affront verstanden werden oder vor allem bei der Kopfbedeckung als Versuch, seine Identität zu verbergen.
    • Westliche Geschäftspartner tragen lange Hosen und ein langärmeliges Hemd im privaten Rahmen, bei Geschäftstreffen Sakko und Krawatte. Ketten werden in der Regel nicht so gern gesehen oder sollten wenn überhaupt, eher unter dem verschlossenen Oberhemd getragen werden. Grundsätzlich ist auffällige Kleidung zu vermeiden!
    • Westliche Frauen sollte eine dezente Kleidung in gedeckten Farben bevorzugen. Dabei sollten die weiblichen Rundungen gut kaschiert werden und auf jeden Fall Arme, Schultern und Knie bedecken. Dafür eignen sich längere Röcke sind besser als kurze und auch besser als Hosen. Eine Kette mit Kruzifix sollte nicht im offenherzigen Ausschnitt baumeln und der Verzicht auf einen aufreizenden Bikini am öffentlichen Strand ist selbstverständlich. Außerdem werden Make-up, lackierte Fingernägel und gefärbtes Haar von streng gläubigen Muslimen negativ bewertet, wobei ein schweres Parfüm allerdings akzeptiert wird.
    • Muslima tragen in der Öffentlichkeit weit geschnittene Kleider. Zu Hause müssen sie sich dieser Einschränkung nicht unterwerfen. Gegenüber weiblichen Gästen kann es sein, dass sie sich in ihrer Anwesenheit ebenso bedeckt wie in der Öffentlichkeit geben oder gar so freizügig wie ihre Geschlechtsgenossinnen.
    • Frauen sollten sich auf keinen Fall über die Kleidungsvorschriften hinweg setzen!

    Türkei

    1. Allgemeine Informationen:

    Kriterien Staat: Türkei Zum Vergleich: Deutschland
    Genaue Bezeichnung
    Hauptstadt
    Amtssprache
    Währung
    Zeitzone
    HDI/Rang von 189
    Human Development Index
    Republik Türkei
    Ankara
    Türkisch
    Türkische Lira/TRY
    MEZ  + 1 h
    64
    Bundesrepublik Deutschland
    Berlin
    Deutsch
    Euro/EUR
    MEZ
    4
    Bevölkerungszahl 82.000.000/2018 82.740.888/2017
    Fläche (km²) 783.562 km² 357.580 km²
    Einwohner (km²) 104,6 Einwohner je km² 231 Einwohner pro km²
    Ethnien (%) Die genaue ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung in der Türkei ist nicht exakt feststellbar, da diese bei offiziellen Volkszählungen nicht erfasst wird; ermittelt wird nur Muttersprache und Zweitsprache. Die Angaben differieren stark, je nachdem, welche Quellen herangezogen werden. Die letzte Zählung in 2011 ergab: 70-80 % Türken, 15-20 % Kurden (davon 24 % Zaza), 2 % Araber und Minderheiten von Tscherkessen, Bosniaken, Georgier, Lasen, Pomaken, sowie anderen ethnische Gruppen (Abchasen, Aramäer, Armenier...) Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
    Religion (%) Im Jahr 1928 wurde der Islam als Staatsreligion abgeschaftt. Die Verfassung aus den Jahren 1982 und 2017 garantiert Gewissens- und Glaubensfreiheit. Diese Verfassung verlangt gleichtzeitig eine strikte Unterordnung der Religion unter den sakulären Staat verbunden mit einer Religionsbehörde, die den türkischen Islam „verwaltet“.
    99,8 % Muslime, davon 70 % Sunniten,
    20-25 % Aleviten. Minderheiten von Christen und Juden
    Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
    Indikatoren Pressefreiheit von 180 Platz 154 Platz 3
    Lesefähigkeit
    > 15 Jahre
    95,0 % 99,9 %
    Regierungsform Präsidialsystem Parlamentarische Demokratie
    Staatsform Republikanischer Einheitsstaat Parlamentarische Bundesrepublik
    BIP/Einwohner US $ 10.537/2017 44.769/2017
    Hafenstädte Ambarli Limani (Hafen von Instanbul) = größter Seehafen der Türkei, Antalya, Izmir, Samsun Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
    Nachbarstaaten Armenien, Aserbaidschan, Bulgarien, Georgien, Irak, Iran, Syrien Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
    Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 2,05/2016 1,5/2016
    Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 72,5/2016 78,3/2016
    Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 79,0/2016 83,1/2016
    Erwerbsquote (%)
    Erwerbslosenquote (%)
    51,6/2017
    11,3/2017
    60,5/2017
    3,7/2017
    Öffentliche Bildungsausgaben (% d. BIP) 4,4/2014 4,9/2014
    Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 0,9/2015 2,9/2016
    Internetnutzer
    (je 100 Einw.)
    64,7/2017 84,4/2017
    Internet-Kürzel: .tr .de
    Mobilfunkverträge
    (je 100 Einw.)
    96,4/2017 129,1/2017
    Internat. Tel. Vorwahl: +90 +49
    Einfuhr aus Deutschland
    US $
    21.301,9 Mill./2017 1.173,6 Mrd./2017
    (Wareneinfuhr insgesamt)
    Ausfuhr nach Deutschland
    US $
    15.118,9 Mill./2017 1.450,2 Mrd./2017
    (Warenausfuhr insgesamt)

    2. Feiertage/Festtage:

    1. Januar Neujahr
    23. April Feiertag der Nationalen Souveränität, 1920
    Mai/Juni Der Ramadan (Fastenmonat der Muslime) ist immer der neunte Monat nach dem islamischen Mondkalender
    13. April bis 12. Mai 2021 – 2. April bis 1. Mai 2022 – 22.März bis 20.April 2023
    Fastenbrechenfest, auch Ramadanfest
    13.-15.5.2021 – 2.-4.5.2022 – 21.23.4.2023
    19. Mai Tag der Jugend und Geburtstag von Atatürk 1881
    30. August Tag des Sieges 1922
    September Opferfest (Eid-al-Adha)
    20.-22.7.2021 – 9.-11.7.2022 – 28.-30.6.2023

    Islamisches Neujahr
    10.8.2021 – 30.7.2022 – 19.7.2023

    Ashura-Fest (Fasten- und Rettungstag des Propheten Moses)
    18.8.2021 – 8.8.2022 – 28.7.2023
    29. Oktober Tag der Republik (1923), Nationalfeiertag
    November Mawlid (Geburtstag des Propheten Mohammed)
    18.10.2021 – 8.10.2022 – 27.9.2023

    3. Geschichtliche Daten:

    3000 v. Chr. Die Stadt Troja wird gegründet
    500 v. Chr. Die Perser erobern die Türkei
    334 v. Chr. Alexander der Große kommt in die Türkei
    330 Konstantinopel (Istanbul) wird Hauptstadt d. röm. Reiches
    1500 Das osmanische Reich dominiert Kleinasien
    1919 Kemal Atatürk vertreibt die Besatzungsmächte nach der Niederlage im 1. Weltkrieg
    1923 Atatürk gründet die Türkische Republik
    1983 Nach diversen Putschversuchen in den 70er Jahren erste freie Wahlen
    1987 Türkei ersucht um Beitritt zur EG (später EU).
    1993 Nach dem Tod von Turgut Özal wird Süleyman Demirel neuer Staatspräsident.
    1996 Zollunion mit der EU tritt in Kraft.
    Vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wird die Türkei wegen „schwerer und grausamer Folter“ verurteilt.
    1999 Türkei wird von der EU als Beitragskandidat anerkannt.
    2002 Die Todesstrafe für PKK-Chef Abdullah Öcalan (Führer der als Terrororganisation eingestuften PKK) wird in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt.
    PKK = Arbeiterpartei Kurdistans, diese Untergrundorganisation kämpft für die Autonomie kurdisch besetzter Gebiete in der Türkei.
    2003 Die Verfassung wird geändert, um Recep Tayyip Erdogan (Ministerpräsident) einen Parlamentssitz zu sichern.
    2005 Währungsreform.
    EU beschließt, Beitrittsverhandlungen mit der Türkei zu beginnen.
    2013 Öcalan fordert die PKK-Kämpfer zur Versöhnung mit dem türkischen Staat auf; der Konflikt forderte zwischen 1984 und 2012 ca. 45.000 Tote.
    Erdogan und seine Partei sind in einen Korruptionsskandal verwickelt. Interne Machtkämpfe zwischen dem islamischen Prediger Fethullah Gülen und Recep Erdogan führen zu Regierungsumbildung und Verhaftungen zahlreicher Minister und tausender Polizisten.
    2014 Erdogan bezeichnet nachgewiesene Vorwürfe als Fälschung, veranlasst z.B. Sperrung bestimmter Internetseiten, Verbote der Online-Dienste „Twitter“ und „YouTube“. Trotzdem wird der bisherige Premierminister in einer Direktwahl zum Staatspräsidenten gewählt.
    2015 Bei vorgezogenen Neuwahlen erreicht die AKP (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung, Vorsitzender Recep Erdogan) die absolute Mehrheit zurück.
    2016 März: Die Türkei erhält von der EU Finanzhilfe in Milliardenhöhe für die Rückführung von illegal über Griechenland eingereister Flüchtlinge.
    Juli: Erdogan macht die Anhänger der Gülen-Bewegung für einen gescheiterten Putsch-Versuch des Militärs verantwortlich. Erdogan veranlasst ein extremes Vorgehen mit Entlassungen bzw. Verhaftungen von tausenden Militärs, Beamten und Richtern. Der Ausnahmezustand wird verhängt.
    November: Das Europäische Parlament stimmt für eine Aussetzung der Beitrittsverhandlungen der Türkei in die EU.
    Dezember: Erdogan möchte das Präsidialsystem einführen, damit er weitreichende Vollmachten erhält.
    2017 Januar: Verlängerung des Ausnahmezustandes bis April 2017.
    Das Parlament stimmt der Verfassungsreform zum Präsidialsystem zu. Ein zustimmendes Referendum würde die Aktivierung übermächtiger Aktionen durch Erdogan ermöglichen.
    Das Referendum fällt mit 51 % der Stimmen als Zustimmung zugunsten des Präsidialsystems sehr knapp aus. Erdogan verlängert den Ausnahmezustand um weitere drei Monate. Die Opposition will das Ergebnis anfechten, da möglicherweise 2,5 Mill. Wahlzettel manipuliert worden sind.
    Erdogan wird im Juli neuer Staats- und Regierungschef mit erweiterten Befugnissen in einer Person. Das Amt des Ministerpräsidenten ist abgeschafft.
    2018 Der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel wird ein Jahr nach seiner Verhaftung wegen angeblicher „Terrorpropaganda“ aus dem türkishen Gefängnis entlassen.
    Unter Teilnahme des russischen Präsidenten Putin wird mit dem Bau des ersten türkischen Atomkraftwerkes begonnen.
    2019 Eröffnung des weltweit größten Flughafens in Istanbul.
    2020 Die Corona-Pandemie fordert viele Todesopfer.

    4. Helden:

    • Osman I., Gazi (*um 1258/1259 in Sögüt, Bithynien; † 1326) Begründer des Osmanischen Reiches und dessen erster Sultan.
    • Sultan Mehmed II. Fatih („der Eroberer“) (*30. März 1432 in Edirne/ Adrianopel); † 3.Mai 1841 in Gebze) 1444 und von 1451 bis 1481 Sultan des Osmanischen Reiches. Eroberung Konstantinopels 1453 und gleichzeitig Ende des byzantinischen Reiches.
    • Süleyman I. *6. November 1494 (geschätzt) in Trabzon; †6. September 1566 vor Szigetvar; hebr. Salomo, Suleiman genannt (Gesetzgeber), gilt als der berühmteste Herrscher und war der 10. Sultan der Osmanen.
    • Mustafa Kemal, seit 1934 Atatürk (*1881 in Thessaloniki; † 10. November 1938 in Istanbukl) Begründer der modernen Türkei und erster Präsident der nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Osmanischen Reich hervorgegangenen Republik Türkei. Atatürk gilt auch heute noch als Machtpolitiker, der die Modernisierung des Landes nach westlichem Vorbild vorantrieb u. a. durch die Abschaffung des Sultanats und des Kalifats. Außerdem trieb er weitreichende gesellschaftliche Reformen voran, um einen neuen Staatstypus zu schaffen. Die Verteidigung der Halbinsel Gallipoli gegen die Alliierten 1915 verlieh ihm das Volk den Namen Atatürk (Vater der Türken), einen personenkultartige Verehrung, die ihm auch heute noch entgegengebracht wird.

    5. Werte:

    • Tanz als Mitteilungsform für religiöse Auffassungen, Schicksale, das Universum betreffende Gedanken, Liebe, Verliebtheit, Heldentum, Heimweh, Freude, Fruchtbarkeit, Unglück, Katastrophen u. ä. Die Tradition des türkischen Volkstanzes reicht ca. zehntausend Jahre zurück und der Anatolier hat diese Tradition als heiligen Kulturwert bis in die Gegenwart getragen.
    • Nähe, Fürsorge, Zuwendung und Solidarität als Kennzeichen des Hangs zum Kollektivismus und Ausdruck Hörigkeit gegenüber den Älteren innerhalb der Familie, Verbundenheit mit den Familienmitgliedern, Gastfreundschaft sowie Traditionalismus. Familie als Kollektiv, mit lebenslanger Loyalität ihr gegenüber und allen Sitten und Gebräuchen, zu denen sie sich bekennt. Gleichfalls gewährt sie im Gegenzug lebenslangen Schutz und Geborgenheit. Den Namen oder die sogenannte Ehre der Familie in Verruf zu bringen, bedeutet eine große Sünde bzw. Schande, unter der nicht nur ein einzelnes Mitglied, sondern die ganze Familie zu leiden hat und dementsprechend gesühnt werden muss.
    • Gemeinschaftlich orientierte Kultur in der sich sehr der Einzelne über die Gruppe definiert. Dies zeigt sich zum Einen im Zusammenhalt der Familie zum Anderen über das stark ausgeprägte Beziehungsnetzwerk von Freunden und Bekannten.
      • Freunde und ein intaktes soziales Netzwerk bieten eine gewisse soziale Sicherheit in einem Land ohne allgemeine Kranken-, Renten- oder Arbeitslosenversicherung.
    • Islam prägt mit seinen Gesetzen und Werten den Alltag, auch wenn die Auslegung und Befolgung in der Türkei gemäßigter ist (Türkei als Brückenland zwischen Europa und Asien)

    6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

    Kommunikation:

    • Niemals unhöflich auftreten oder gar die Gefühle des Gegenübers verletzen!
    • Offene Kritik wird nicht als Ehrlichkeit anerkannt, sondern wirkt arrogant und schroff. Ebenso sollte Ablehnung nicht direkt ausgedrückt werden, sondern vorsichtig umschrieben.
    • Im Small Talk Themen wie EU-Mitgliedschaft, die Kurden, Armenien, Griechenland oder Zypern meiden. Auch Diskussionen über Partnerschaften, Sexualität, den Islam oder die Menschenrechte nicht führen.
    • Vorsicht auch bei der Erwähnung von Türkischen Bekannten in der Heimat. In der Regel ist am Namen zu erkennen, welcher Bevölkerungsgruppe jemand angehört. Der Kontakt zu einer falschen Bevölkerungsgruppe könnte das Aus für eine Geschäftsbeziehung bedeuten!

    Geschäftsessen:

    • Den angebotenen Tee niemals ablehnen
    • Bei gemeinsamen Mahlzeiten unbedingt den Ehrengast oder das Familienoberhaupt zuerst bedienen, so bezeugt man seinen Respekt vor dem Alter.

    Stellung der Frau:

    • Gläubige Frauen berühren und sprechen nicht mit fremden Männer, so sollte
    • niemals mit ihnen geflirtet werden
    • niemals sollte eine Frau angelächelt werden, es sei denn, es handelt sich um die eigene Ehefrau
    • Nur die Nichtbeachtung von Frauen drückt den Respekt gegenüber der Ehre der Frau aus, ganz besonders ist dies in den traditionell geprägten Regionen im Osten und auf dem Land zu befolgen!

    7. Besonderheiten:

    (Sprache, Körpersprache, Kleidung, Rituale, Nationale Rivalitäten, Einstellung, Normen etc.)

    Religion:

    Die Türkei gibt sich weltoffen und wenn auch gut 99 % der Bevölkerung Muslime sind, ist auch die Auslegung des Islams in vielen Teilen liberaler. Natürlich werden die Speisegesetze befolgt, einschließlich des Fastengebots im Ramadan, aber in der Türkei ist der Sonntag der Feiertag in der Woche und nicht der Freitag.

    Geschäftsverhandlungen/Kommunikation:

    • Türken arbeiten beziehungsorientiert, sodass ein Beziehungsnetzwerk für eine solide und dauerhafte Geschäftsbeziehung unerlässlich ist und man eine möglichst vertrauensvolle Beziehung zu seinem Umfeld aufbauen sollte. Das heißt aber auch, dass man sich daran gewöhnen muss, dass geschäftliche Beziehungen erst den Weg über das persönliche, familiäre Umfeld des neuen Partners gehen und nicht über die Kompetenz in Sachfragen.
    • Generell erfolgt die Kommunikation indirekt, eine direkte Abweisung, ein „Nein“ wird selten ausgesprochen. Wünsche und Anliegen werden auf Umwegen formuliert.
    • Das gilt auch für Kritik, die sehr vorsichtig formuliert werden sollte, ohne die Gefühle und das Ansehen des Gegenübers zu verletzen. Ein öffentlicher Gesichtsverlust verletzt die Ehre (namus) und der Kritisierte verliert dadurch an Ansehen (seref).
    • Mimik und Gestik unterstreichen in der Türkei sehr stark das Gesagte und die körperliche Distanz ist gering, Berührungen nicht ungewöhnlich im Gesprächsverlauf.
    • In ihrer Arbeitsweise arbeiten die Türken polychron, mehrere Dinge werden gleichzeitig bearbeitet.
    • Bei Besprechungen wird keine genau festgelegte Tagesordnung „abgearbeitet“.
    • Termine und Verabredungen können durchaus kurzfristig abgesagt werden. In der Regel hat dies nichts mit Unzuverlässigkeit zu, sondern ist auch nur ein Ausdruck der Beziehungsorientierung (Absagen erfolgen meist auf Grund einer anderweitigen persönlichen Verpflichtung).
    • Da Deutsche als sehr pünktlich gelten, erwarten die Türken dies auch in der Zusammenarbeit mit Ihnen.
    • Small Talk ist beste Voraussetzung, um eine Menge über seinen Gegenüber zu erfahren, immer passende Themen sind die Familie und Kinder, das Wetter, Reisen, Sport (Fußball) türkische Küche und Sehenswürdigkeiten oder andere kulturelle Themen.

    Bedeutung der Familie:

    • Wie bereits schon erwähnt ist der Familienzusammenhalt in der Türkei von immenser Bedeutung. Sie ist eine der wichtigsten Bestandteile der türkischen Gesellschaft, in der jeder sich für den anderen zuständig fühlt.
    • Aber auch die Türkei öffnet sich immer mehr dem Westen, was die Familienstrukturen verändert. Unter dem Einfluss der westlichen Kultur, streben immer mehr junge Türken eigene Lebenskonzepte an, die nicht an die Lebensformen ihrer Großväter erinnern.

    Hierarchien:

    • Stark ausgeprägtes Hierarchiedenken
    • Eine ungewohnt starke Achtung vor älteren Menschen
    • Ranghöheren tritt man mit einer größeren Distanz und vor allem mit sehr viel mehr Respekt gegenüber.
    • Autoritärer Führungsstil, in dem der Chef sich über seine Erfahrung, Alter und Erfahrung definiert und eine Vorbildfunktion erfüllt. Entscheidungen werden von ihm allein getroffen, ohne seine Mitarbeiter mit einzubeziehen. Auch die nächsten hierarchischen Stufen werden strikt eingehalten und werden nicht umgangen.
    • Bei Verhandlungen ist unbedingt darauf zu achten, dass gleichrangige Gesprächspartner einander gegenüber gestellt werden.
    • Abschließend ist aber auch hier darauf hinzuweisen, dass Unternehmen auch in ihren Strukturen stark vom Westen beeinflusst werden und sich diesem anpassen. Trotzdem sollte man vorerst die traditionellen Formen wahren.

    Begrüßung/Anrede:

    • Zur Begrüßung reicht man sich die Hand, wobei der Händedruck aber nicht ganz so stark ausfällt.
    • Als Respekt vor dem Alter wird immer die ältere Person zuerst begrüßt.
    • Unter guten Freunden begrüßt man sich mit einem Kuss auf die rechte und linke Wange.
    • Bei der Begrüßung ist darauf zu achten, dass man Blickkontakt hält, ohne jedoch jemanden anzustarren.
    • Zurückhaltung gegenüber verschleierten Frauen. Zur Begrüßung reicht ein einfaches Kopfnicken, in ländlichen Gebieten erweist man den Frauen dagegen durch Nichtbeachtung Respekt.
    • Die Anrede erfolgt mit einer allgemeinen Begrüßungsformel „Merhaba“ (Guten Tag), dem Vornamen und sowie dem Zusatz „Bey“(Herr) oder „ Hanim“(Frau).
    • Nach wie vor ist in der Türkei die Verwendung des Arbeitstitels sehr wichtig, der Direktor wird mit Müdür Bey angesprochen, der Ingenieur mit Mühendis Bey und der Anwalt mit Avukat Bey.

    Geschäftsessen:

    • Eine Abendeinladung beginnt nicht vor 21.00 Uhr!
    • Vor dem Essen werden die Hände gewaschen!
    • Zu Tisch wird als erstes Tee gereicht, den man auf keinen Fall ablehnen sollte. Er ist ein fester Bestandteil der Speisenfolge.
    • Es ist Tradition den Ehrengast oder das Familienoberhaupt als erstes zu bedienen.
    • Während des Essens sollten die Speisen in aller Form ausgiebig gelobt werden. Eine Abneigung gegen eine Speise nicht direkt formulieren, sondern darauf hinweisen, dass man diese Speise zu einem späteren Zeitpunkt probieren möchte.
    • Als Zeichen der Dankbarkeit und Zufriedenheit wird eine Gegeneinladung erwartet.
    • Geschenke werden sowohl im geschäftlichen als auch privaten Bereich erwartet und sollten auf jeden Fall überreicht werden. Blumen werden in der Türkei allerdings nicht mitgebracht und auf keinen Fall Alkohol. Dagegen werden Konfekt, ein Accessoire für das Haus oder kleine Süßigkeiten für die Kinder gern gesehen.
    • Verabschiedungen unterliegen in der Türkei einer langen Zeremonie: die Gäste werden zur Tür geleitet und mit vielen guten Worten und Wünschen für den Heimweg bedacht.

    Kleidung:

    • Im Geschäftsbereich wird konservative Kleidung erwartet, für die Männer Anzug und Krawatte und die Damen sollten auf jeden Fall ein Kostüm wählen, das sowohl dezent ist, als auch Arme und Beine bedeckt. Kurze Röcke sind riskant und Männer sollten auf keinen Fall in kurzen Hosen erscheinen, selbst wenn eine Veranstaltung Freizeitcharakter hat!
    • Generell sollte nicht zu viel nackte Haut gezeigt werden.
    • In den Moscheen sollten Frauen ihre Haare bedecken, ansonsten brauchen sie sich aber nicht verschleiern.

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